Jahrhundertelang hatte Stolberg davon profitiert, dass man Messing am
wirtschaftlichsten dort herstellen konnte, wo der unentbehrliche
Rohstoff Galmei in nächster Nähe gefördert wurde. Und
genau dieser Standortvorteil war durch die Verfügbarkeit von
metallischem Zink jetzt plötzlich dahin, wodurch sich das
Messinggewerbe einem schmerzhaften Strukturwandel gegenüber sah.
Aus einer Vielzahl relativ kleiner Produktionsstätten, die meist
den Kupferhöfen als Betriebshütten angegliedert waren,
entwickelten sich einige wenige Großbetriebe, die auch in
Stolberg dazu übergingen, zur Herstellung von Messing metallisches
Zink einzusetzen.
Die Erzlagerstätten, die für die Messingindustrie
zwar nicht mehr relevant waren, bildeten in Verbindung mit den
Kohlevorkommen jetzt die entscheidende Grundlage für eine
prosperiernde Zinkindustrie.