Der Kupfermeister Johann Matthias Eduard Schleicher verlegte seinen Betrieb von der Atsch zum Untersten Hof, wo er 1873 eine neue Produktionshalle errichtete, die als weltweit erstes, industriell betriebenes Messingwerk gilt.
Nicht ohne Stolz verweist der Schriftzug „Ältestes Messingwerk der Welt“, der über der Einfahrt zum Werk II der Stolberger Metallwerke (Eisenbahnstraße) angebracht war, auf die lange Tradition der industriellen Messingverarbeitung in Stolberg. Dieses Signet befindet sich heute an der südlichen Frontseite der alten, 1873 errichteten Produktionshalle und lässt gewisse Rückschlüsse auf das neue Selbstverständnis der Kupfermeister zu. 

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Foto: Privatarchiv Schleicher

Offenbar setzte man sich ganz bewusst vom alten Messinggewerbe traditioneller Prägung ab und betonte ganz explizit die Zugehörigkeit zur neu entstandenen, modernen Industriegesellschaft. Die neue Messingtechnologie, in welcher man elementares Zink statt Galmei einsetzte, wurde als Ursache für einen tiefgreifenden Strukturwandel empfunden, der das vorindustrielle Messinggewebe zum Bestandteil der lokalen Industrialisierung werden ließ.