Die Flotation (Schwimmaufbereitung) macht sich die teilweise
stark
verschiedenartigen Oberflächeneigenschaften von
unterschiedlichen Mineralien zu Nutze. Die im feingemahlenen Haufwerk
vorliegenden Mineralien sind teils sehr gut benetzbar (hydrophil),
teils eher wasserabstoßend (hydrophob), wobei die hydrophoben
Teilchen eine deutliche Affinität zur Luft besitzen. Durch
Wasserzufuhr wird ein Feststoff-Wasser-Gemisch (Trübe)
gebildet, in welches feinverteilte Luft eingebracht wird. Diese
eingebrachte Luft hängt sich in Bläschenform an die
hydrophoben Teilchen und bringt diese zum Aufschwimmen. Die hydrophoben
Erzbestandteile sammeln sich also, getragen von den anhaftenden
Luftbläschen, in einer Schaumschicht an der
Wasseroberfläche und können durch eine
Abstreifvorrichtung separiert werden. Die wasserbenetzbaren
(hydrophilen) Bestandteile des gemahlenen Haufwerkes (meist sind es die
als Gangart vorkommenden, wertlosen Mineralien) verbleiben in der
Trübe und können als Schlamm ausgetragen werden. Mit
verschiedenen chem. Zusätzen lässt sich die
Stabilität der Luftbläschen und deren
Affinität zu den Mineraloberflächen steuern.
Die stärkste Schwimmfähigkeit haben die Sulfide der Schwermetalle. Deshalb hat die Flotation größte Bedeutung bei der Aufbereitung von Blei- Zinkerzen erlangt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit, Erze mit zwei oder mehreren nutzbaren Mineralien (die überdies mehr oder weniger eng und innig miteinander verwachsen sind) selektiv zu flotieren. Die einzelnen Erztypen (Zinkblende, Bleiglanz und Eisenkies bzw. Markasit) der sulfidischen Erze (Schalenblende), die in späterer Abbauzeit industriell gefördert wurden, konnten somit voneinander getrennt und in gesonderten Konzentraten gesammelt werden.
Sammlung und Foto: F. Holtz