Diese, wie wir heute wissen irrige Meinung über den Prozess der Messingherstellung, wurde dadurch verursacht, dass die Prozesstemperatur weit oberhalb der Siedetemperatur des Zinks lag, so dass im Tiegel zunächst Zinkdämpfe entstanden. Diese lösten das Kupfer an und bildeten somit die Messing-Legierung.

Wenn man also einen Messingtiegel aus dem Ofen nahm und hineinschaute, konnte man das Zink nie sehen. Die im Tiegel befindlichen Zinkdämpfe hatten entweder durch Anlösen des Kupfers bereits Messing gebildet oder entwichen aus der Tiegelöffnung, wo sie in Verbindung mit dem Luftsauerstoff sofort zu Zinkoxid umgewandelt wurden, ein weißliches Pulver, mit dem man damals auch nichts anzufangen wusste.

Bild
Durch Zinkdämpfe am äußeren Rand
zu Messing umgebildetes Kupfer
Sammlung: F. Holtz, Foto: RWTH Aachen.