Alphabet der Heimatkunde

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Alphabet der
Heimatkunde

Gression

Peter Bündgens (um 1920)

 

Hoch von dem Probsteier Walde
Bis zur Indemündung gleich,
Jede Scholle, jede Halde,
Jeder Stein ist sagenreich.

Von der Maas am welschen Rande
Geht die Sage bis zum Rhein;
Heeresstraßen, Völkerbande,
Schnitten hier den Urwald ein.

Gottvergess'ne Weltgesänge
Tönten oft an Wald und Strom;
Doch auch fromme Glockenklänge
Aus dem Dorf, vom kleinen Dom.

Auf den Straßen buntes Treiben,
Rennen, Schaffen, Tag für Tag;
Selbst zur Nacht - wenn tiefes Schweigen
Lag im weiten Eichenhag.

Lud in Gression das Läuten,
Zum Gebet die Frommen ein,
Wagten Frevler frech zu schreiten
Durch den grünen Eschenhain.

Gression trotzt blind vermessen
Gottes Satzung, Gottes Wort;
Lustbetöret, erdvergessen
Frevelten die Blinden fort.

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Ausschweifendes Mahl, römisches Fresko

Doch der Schöpfer kam, zu richten
Alles Volk, das ihn verkannt;
Gression will er vernichten
An der Inde grünem Strand.

Schnell begann es rings zu grausen,
Zornig schwollen Rur und Maas;
Aller Ströme wildes Brausen
Wächst noch sonder Unterlaß.

Giebel stürzen, Häuser fallen,
Bäume werden unterspült;
Von der Woge mächt'gem Prallen
Wird der Boden aufgewühlt.

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Schon lag tief im Schattenlande
Gression - von Gott verflucht;
Schnell bestraft in Spott und Schande,
Gott schont den nur, der ihn sucht.

"Jetzo", sprach der Herr in Milde
"Flüsse, stellt das Brausen ein
Trocknet, Winde, die Gefilde,
Blühe wieder Eichenhain!"

Wieder blühen Blum' und Bäume
Schön verjüngt steht die Natur,
Frühling geht durch alle Räume,
Von der Strafe blieb die Spur.

Gression blieb nur im Namen,
Dorf und Stadt blüht, wo sie stand,
Allen Völkern doch, die kamen,
Ist das Strafgericht bekannt.

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