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Steinkohlegrube Atsch

Bei besagtem Dachreiter dürfte es sich um einen architektonischen Rückgriff auf eine in früherer Zeit (insbesondere im erzgebirgischen Bergbau) weit verbreitete Einrichtung handeln, in welcher ursprünglich die sogenannte Bergglocke untergebracht war.

Ursprünglich war die Berglocke (auch Kunstglocke genannt) mechanisch gekoppelt mit dem Schachtgestänge und wurde im Rhythmus der Gestängebewegung der Arbeitsmaschine (Pferde- oder Dampfgöpel) angeschlagen, so dass die Maschinenfunktion (meist Wasserhaltung) auch übertage hörbar und kontrollierbar war. Berücksichtigt man das vergleichsweise geringe Alter des Atscher Schachtgebäudes, so wird in dem Dachreiter wohl kaum eine Bergglocke, möglicherweise aber eine Schichtglocke installiert gewesen sein.

Der Förderturmtyp, der im Bergbau vorwiegend zwischen den 1850er und 1870er Jahren allgemein Verwendung fand, wurde Malakow-Turm genannt. Um das Gewicht der gefüllten Förderkörbe und die gewaltigen Zugkräfte der Fördermaschinen aufzufangen, benötigte man äußerst massive Konstruktionen, die vorwiegend aus Ziegelmauerwerk errichtet wurden.

Das architektonische Erscheinungsbild dieser Anlagen sowie die üblichen Mauerdicken von bis zu 3 Metern mussten an Festungsbau vergangener Zeiten erinnern. Die Bezeichnung für diese charakteristische Bauform geht auf das Fort Malakow (Teil der russischen Festungsanlage vor Sewastopol) zurück.

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Malakowturm, Erzgrube Mechernich – Schafbergschacht,
Foto: Norbert Knauf, Heimatverein Rescheid e.V.

 

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