Startseite | Graphiken | Kaleidoskop | Touristisches |
Brockenberg
Erzfeld südöstlich von Büsbach, welches zusammen mit dem Büsbacherberg konzessioniert war. Die außerordentlich reichen Galmeilager wurden in vorindustrieller Zeit bereits weitgehend zur Herstellung von Messing abgebaut (Kupfermeister).
Auf Grund der äußerst ergiebigen Erzmittel, die im oberflächen- nahen Bereich zur Zeit des vorindustriellen Erzabbaus angestanden hatten, und ermutigt durch den guten Erfolg mit den tiefer niedergebrachten Grubenbauen sowohl von Breinigerberg als auch von Diepenlinchen, hatte man im 19. Jahrhundert ebenfalls im Bereich des Brockenbergs tiefer liegende Primärerz- Lagerstätten vermuten und erwarten können.
Daher entschloss man sich 1846, ausgehend von der Talsohle des Vichtbachs, einen Stollen bis unterhalb Büsbach vorzutreiben, der von dort aus bis zum Brockenberg fortgeführt werden sollte. Dieser insgesamt 1800 m lange Stollen sollte die erhofften Erzmittel erschließen und eine Ableitung der zufließenden Grubenwässer ermöglichen. Gleichzeitig wurden zwei Schächte, der Luciliaschacht auf dem Büsbacherberg und der Lillaschacht auf dem Brockenberg abgeteuft. Nachdem beide Schächte die vorgesehene Stollensohle erreicht hatten, stellte sich allerdings heraus, dass die Lagerstätte nicht bauwürdig war. Der Stollenvortrieb wurde bei einer erreichten Länge von 310 m aufgegeben.
Das um 1850 unmittelbar neben dem Lillaschacht errichtete Grubengebäude mit Maschinenhaus steht heute noch auf der Höhe des Brockenbergs u. wird als Wohnhaus genutzt.
Die auf dem Grubenfeld Brockenberg heute anzutreffende Galmeiflora ist hinsichtlich der Populationsdichte von Galmeiveilchen u. Grasnelke mehr als bemerkenswert u. liegt dort in erheblich reinerer Form vor, als dies an flächenmäßig größeren u. bekannteren Standorten (Schlangenberg) zum Teil der Fall ist. Die Galmeiflur am Brockenberg ist jedoch nicht nur bezüglich ihrer idealtypisch ausgebildeten Zinkpflanzengesellschaft interessant, sondern stellt zugleich auch eines der letzten, halbwegs erhaltenen Erzschürfgebiete aus vorindustrieller Zeit dar. Das stark zerfurchte Gelände wäre somit auch als montanhistorisches Zeugnis durchaus schützenswert.
|
|
Fotos: F. Holtz |
Startseite | Graphiken | Kaleidoskop | Touristisches |