Alphabet der Heimatkunde
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Alphabet der
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Als Teil einer im nördlichen Eifelraum weiträumig
auftretenden
Vererzung sind in Stolberg bedeutende Blei-
Zinkerzlagerstätten
entstanden, welche die wirtschaftshistorische Entwicklung der Region
entscheidend beeinflusst haben (Kupfermeister,
Zinkhütten).
Die Bildung der Erzmittel geht auf niedrig temperierte, wässrige (hydrothermale) Lösungen zurück,
Neben den wirtschaftlich verwertbaren Blei-, Eisen- und Zinkerzen werden weitere Mineralien vorgestellt, die entweder
Schalenblende
Unter Schalenblende versteht man eine meist schalenartig aufgebaute Mineralparagenese, die hauptsächlich aus Zinkblende, Bleiglanz und Markasit in Wechsellagerung besteht.
Schalenblende | |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 5 x 2 cm |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 9 x 6 cm |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 7 x 4,5 cm |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 9 x 6 cm |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 14 x 7 cm |
Sammlung u. Foto: F. Holtz |
Fundort: Breite: ca. 27 cm |
Fundort: Durchmesser: ca. 12 cm |
Schalenblende, Erzstalaktiten Die hydrothermalen Erzlösungen haben ihre Lösungsfracht nicht nur als Kluftauskleidungen bzw. Kluftfüllungen abgelagert, sondern bildeten bei entsprechenden Bedingungen auch stalaktitische Formen. |
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Fundort: Basisdurchmesser: ca. 35 cm |
Fundort: Durchmesser: ca. 13 cm |
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Fundort: Größe: ca. 6 x 4 cm |
Schalenblende Gelegentlich lassen
sich im Querschnitt von angeschliffener
Schalenblende kreisförmige Strukturen erkennen, die von der in
Generalrichtung verlaufenden Bänderung über- bzw.
umlagert werden.
Hierbei handelt es sich um Sphäroide, die sich freischwebend
vor der
eigentlichen Kristallisationsfront gebildet haben. |
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Fundort: Größe: ca. 4 x 2 cm |
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Sammlung und Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 3 x 2 cm |
Galmei
Galmei ist ein aus Schalen- bzw. Zinkblende durch Metasomatose entstandenes, schwefelfreies Zinkerz, welches in früherer Zeit wichtigste Voraussetzung zur Messingherstellung war. In den Stolberger Lagerstätten ist der Galmei meist als Zinkspat (Smithonit bzw. Zinkkarbonat) ausgebildet.
Galmei | |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 12 x 8 cm |
Fundort: Größe: ca. 7 x 6 cm |
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Sammlung und Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 8 x 5 cm Galmei mit Bleiglanz |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Fundort: Größe: ca. 7 x 7 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz, H. Wotruba |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 7,5 x 5 mm |
Sammlung und Foto: F. Holtz, H. Wotruba |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 2,5 x 1,7 mm |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Fundort: Altenberg Bildausschnitt: ca. 4 x 3 cm |
Fundort: Altenberg Größe: ca. 50 cm |
Bleierze
In den meisten Fällen (so auch in Stolberg) werden in Zinkerzlagerstätten auch Bleierze gefunden. Die beim Abbau von Galmei sowie Zink- bzw. Schalenblende geförderten Bleierze wurden natürlich ebenfalls genutzt und in vorindustrieller Zeit in mehreren kleineren Bleischmelzen verhüttet.
Auf der Basis der lokalen Erzmittel entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jh. mit den Bleihütten Binsfeldhammer, Münsterbusch und Luzilia industriell betriebene Großhütten. Von diesen Großhütten überlebte nur die Berzelius-Hütte Binsfeldhammer, die in Fachkreisen heute als modernste, umweltverträglichste Bleihütte der Welt gilt. Die Erzkonzentrate werden heute jedoch nicht mehr aus regionalen Lagerstätten, sondern aus Übersee bezogen.
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Früher wie heute war und ist der Bleiglanz das mit Abstand wichtigste Bleierz. In der Oxidationszone der entsprechenden Lagerstätten lassen sich weitere Bleimineralien wie Pyromorphit und Cerussit finden, die mineralogisch durchaus interessant, aber kaum von wirtschaftlicher Bedeutung sind.
Bleiglanz | |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Hexaeder (Würfelform) Fundort: Größe: ca. 8 x 10 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Oktaeder Fundort: Stolberg Diepenlinchen, Größe: ca. 7 x 6 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz |
Radialstrahlig Fundort: Größe: ca. 7 x 6 cm |
Strickblende, meist in Zinkblende eingelagerter Bleiglanz, dessen geometrische Anordnung durch das Kristallsystem des Bleiglanzes vorgegeben wird. |
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Sammlung und Foto: F. Holtz. |
Fundort: Größe: ca. 9 x 9 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz. |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 4 x 2,5 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz. |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 9 x 6 cm |
Sammlung und Foto: F. Holtz. |
Fundort: Größe: ca. 12 x 7 cm |
Pyromorphit aus Gruben der Stolberger Zink |
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Sammlung : F. Holtz Foto: H.Wotruba |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 8 x 6 mm |
Sammlung : F. Holtz Foto: H.Wotruba |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 4 x 3 mm |
Sammlung : F. Holtz Foto: H.Wotruba |
Fundort: Bildausschnitt: ca. 2 x 1,5 mm |
Eisenerze, Schwefelkies
Neben dem Messinggewerbe der Kupfermeister entstand insbesondere im oberen Vichttal (Vicht, Zweifall, Mulartshütte) sowie im Wehebachtal (Schevenhütte) ein bedeutendes Eisenhüttengewerbe, welches u.a. den hiesigen Brauneisenstein (Limonit) als Rohstoffbasis nutzte.
Brauneisenstein Sammlung und Fotos: F. Holtz |
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Fundort: Größe: ca. 16 x 11 cm |
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Fundort: Größe: ca. 10 x 8 cm |
Schwefelkies (Markasit, Pyrit) | |
Markasit Fundort: Größe: ca. 7 x 5 cm |
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Kalkspat
In den hiesigen Kalksteinzügen kommt Kalkspat in unterschiedlichsten Ausprägungen sowohl in Spalten, Klüften und Höhlen (Karst) als auch in Form von Erzbegleitern (Gangart) vor.
Insbesondere im Steinbruch der Hastenrather Kalkwerke ließen sich modellhaft ausgebildete Kristallstufen finden, die in Sammlerkreisen höchst begehrt sind und im Volksglauben längst vergangener Zeiten mit den Killewittchen in Verbindung gebracht wurden.
Kalkspat Fundort: Steinbruch Kalkwerke Hastenrath. Sammlung und Fotos: F. Holtz |
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Stalaktit mit an der Spitze aufsitzenden Kristallen Länge: ca. 4 cm |
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Größe: ca. 3 x3 cm | |
Bildausschnitt: ca. 14 x 8 cm | |
Bildausschnitt: ca. 9 x 8 cm | |
Größe: ca. 7 x 5 cm | |
Bildausschnitt: ca. 6 x 4 cm | |
Foto: H. Wotruba |
Größe: ca. 4 x 3,5 cm |
Foto: H. Wotruba |
Bildausschnitt: ca. 2 x 1,5 cm |
Vichttaler Gold
Obschon die regionalen Goldvorkommen wirtschaftlich von keinerlei Bedeutung sind, unterstreichen die winzigen, gut verborgenen Edelmetallkörnchen die geologische bzw. mineralogische Vielfalt des hiesigen Raumes.
Ursprünglich befand sich das Gold in Quarzgängen, die Teil der mittlerweile abgetragenen (erodierten), oberen Deckschichten des Vennmassivs gewesen sind. Die Erscheinungsform dieses längst verschwundenen Berggoldes lässt sich am Beispiel eines Gangstückes aus einer tschechischen Grube verdeutlichen.
Berggold Fundort: Zlaté Hory (deutsch: Zuckmantel, Tschechien), eines der Zentren des ehemaligen schlesischen Goldbergbaus. Sammlung u. Fotos: F. Holtz, H. Wotruba |
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Bildausschnitt: ca. 11 x 8 mm | |
Bildausschnitt: ca. 6 x 4,5 mm | |
Bildausschnitt: ca. 2 x 1,5 mm |
Aus dem durch Erosion entstandenen, goldführenden Verwitterungsschutt bildeten sich Konglomerate, die ihrerseits wieder durch Fließgewässer angeschnitten wurden, so dass Goldseifen (in unserem Fall allerdings von nur geringer Ergiebigkeit) entstanden.
Gold aus den
Konglomerat-Komplexen des Vichttales. Sammlung u. Fotos: F. Holtz, H. Wotruba |
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Größe: ca. 0,5 mm | |
Größe: ca. 0,5 mm | |
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Geologische Gegebenheiten
Stolberg liegt am nördlichen Rand der sogenannten Vennfußfläche, die aus einer Abfolge von Sätteln und Mulden gebildet wird. Die Morphologie der Landschaft wird heute allerdings weniger von den weitgehend eingeebneten Faltenstrukturen, sondern von den tief eingeschnittenen Kerbtälern der Bäche Vicht, Inde und Wehe geprägt.
Sieht man von kleinräumig auftretenden, durch Faltung verursachten Wechsellagerungen ab, so nimmt das Alter der Schichten von Norden nach Süden stetig zu. Entsprechend befinden sich die ältesten Gesteine im äußersten Süden des Stadtgebietes, wo oberhalb der Ortslage Zweifall Schichten des Kambriums mit einem Alter von ca. 550 Millionen Jahre aufgeschlossen sind. Im Bereich der nördlichen Stadtteile dominieren Gesteinsschichten des Oberkarbons (ca. 300 Mio. Jahre alt) mit eingelagerten Steinkohleflözen. Auf relativ engem Raum sind also rund 250 Millionen Jahre Erdgeschichte aufgeschlossen, was den Stolberger Raum auch aus geologischer Sicht interessant macht.
Faltenstruktur nördlich von Vicht
Die für die Gebirgsfaltung verantwortlichen tektonischen Kräfte führten nicht nur zu einer Deformation und Auffaltung der ursprünglich horizontal abgelagerten und mittlerweile verfestigten Gesteinsschichten, sondern bewirkten ebenfalls ein Bersten der Gebirgskörper mit Störungen im Schichtverlauf einschließlich entsprechender Kluft- und Spaltsysteme.