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EBV: ESCHWEILER BERGWERKS- VEREIN


 

 

Eickhold-Nester: Nestartige Erzkörper in der Erzgrube Breinigerberg


 

 

Eifelkalk: Kalkstein


 

 

Eiffeler, Johann Franz: Bergmeister in Vicht. Er versah dieses Amt mehr als 40 Jahre (bis zu seinem Tode 1781).

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (1993) Seiten 57. 107, 110


 

 

Einfallen: Streichen


 

 

Eisen: gebräuchlichstes u. wichtigstes Metall mit vielseitigen Verwendungszwecken. Eisen ist ein chemisches Element, Formelzeichen Fe (lat. Ferrum).

Reines Eisen ist relativ weich, erhält aber bei der Verhüttung durch die eingesetzten Reduktionsmittel erhebliche Kohlenstoffgehalte, die das Eisen hart, aber auch spröde machen. Zur Herstellung von Stahl muss dem Eisen daher wieder Kohlenstoff entzogen werden (Frühschmiede). Hochwertiger Stahl enthält Legierungs-Zusätze wie beispielsweise Chrom u./oder Vanadium. In frühgeschichtl. Zeit erfolgte die Eisenherstellung in Rennöfen, wogegen später Hochöfen Verwendung fanden.

Eisen u. die meisten Stahlsorten bedürfen eines auf der Oberfläche angebrachten Korrosionsschutzes (Anstrich oder Verzinkung).

Die Geschichte der Eisenverhüttung begann um 1400 v.Chr. im kaukasischen Hochland. Seit Jahrtausenden hatte man hier bereits Erfahrung mit der Verhüttung von Kupfererzen, als man begann, auch die dort lagernden Eisenerze zu nutzen. Das Konstruktionsprinzip der hierzu verwendeten Öfen dürfte den bekannten Rennöfen sehr ähnlich gewesen sein.

Offensichtlich gelang auch damals schon eine Oberflächenhärtung des Eisens, da erst dieser Verfahrensschritt die Gebrauchseigenschaften des Eisens so verbesserte, dass der neue Werkstoff der altbekannten Bronze überlegen wurde. Die Oberflächenhärtung wurde möglicherweise durch Aufkohlung des Eisens im Schmiedefeuer erreicht.

In der Mythologie, die manchem Schmied übernatürliche Kräfte zuschreibt, finden sich gelegentlich Andeutungen, dass dem Schmiedefeuer teilweise geheimnisvolle Zuschläge (wie beispielsweise Gänsekot) zugegeben wurden. Durch die angedeutete Verwendung von Vogelkot könnte auf Grund des hohen Stickstoffgehaltes in der Tat eine Art Nitrierhärtung des Eisens erzielt worden sein.

Im Gebiet des heutigen Deutschlands setzte sich die Eisen- bzw. Stahltechnologie in der Hallstattzeit (etwa 800 v.Chr.) durch. Nicht nur die überlegenen Gebrauchseigenschaften des Eisens, sondern auch die geographisch breit gestreute u. quantitative Verfügbarkeit von Eisenerz begründete den Umstand, dass sich Eisen als Werkstoff für Waffen, Werkzeuge, Gebrauchsartikel etc. auf breiter Front durchsetzte.

Im hohen Mittelalter erfolgte die Eisenverhüttung in sogenannten Stücköfen, die (ganz ähnlich wie im Falle der Rennöfen) nicht flüssiges Eisen, sondern eine teigige Luppe lieferten.

Erst im 14. Jh. wurden in Europa Hochöfen bekannt. Durch die Verbesserung der Luftzufuhr (mit Wasserkraft betriebene Blasebälge) erreichte man eine ausreichend hohe Verhüttungstemperatur, so dass sich im unteren Teil des Ofens flüssiges Eisen bildete, welches man abstechen u. vergießen konnte.

Zwei Weistümer der Reichsabtei Kornelimünster sowie weitere Indizien legen den Schluss nahe, dass in unserer Gegend (insbesondere im oberen Vichttal) im 13. Jh. bereits Eisen verhüttet wurde. Demzufolge muss sich der Wandel vom Stückofen zum Hochofen auch in der hiesigen Gegend vollzogen haben.

Zeitgleich fand aber auch noch Eisenverhüttung in Rennöfen statt, die vorwiegend im bäuerlichen Nebenerwerb betrieben wurden.

Die professionelle Verhüttung u. Verarbeitung von Eisen erfolgte im oberen Vichttal (Vicht, Zweifall, Mulartshütte) sowie im Wehebachtal (Schevenhütte) durch die Reitmeister (Reitwerk), wobei der hiesige Brauneisenstein u. der Vichttaler Eisenstein verhüttet wurden.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
HENSELING, K.O. (1989) Seite 12, SCHREIBER, K. und H. (1993) Seite 58ff


 

 

Eiserner Hut: Bergm. Ausdruck für die durch Eisenverbindungen rötlich-braun gefärbte Oxidationszone von Erz- Lagerstätten.


 

 

Eisenerze: Die wichtigsten Eisenerze, die im Stolberger Raum abgebaut u. von den Reitmeistern verhüttet wurden (Hochofen, Rennofen), waren Limonit u. der Vichttaler Eisenstein.


 

 

Eisenglanz: Hämatit


 

 

Eisenhammer: Wassergetriebenes Hammerwerk zum Schmieden von Eisen (Frühschmiede). In vielen Fällen stand der Begriff Eisenhammer auch als Synonym für Reitwerk.


 

 

Eisenhüttenindustrie: Vichttaler Eisen


 

 

Eisenkies: Pyrit u. Markasit


 

 

Eisenloch: Bohrung (Abstich-Loch) im Wallstein eines Hochofens.


 

 

Eisenstein: Vichttaler Eisenstein


 

 

Elefanten-Apotheke: Das starke Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 19. Jh. ließ es geboten erscheinen, auch im Stolberger Stadtteil Mühle eine Apotheke zu etablieren. Besagter Bevölkerungszuwachs ergab sich aus der zunehmenden Industrialisierung u. dem damit verbundenen Arbeitskräftebedarf in den umliegenden Glashütten, Steinkohlegruben sowie in den Betrieben der Metallverarbeitung u. Großchemie.

Auf Betreiben des Stolberger Bürgermeisters u. gegen den heftigen Widerstand des damaligen Besitzers der Adler-Apotheke (Adolf Welter) entstand 1868 gegenüber der Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt die von Ernst Friedrich Caesar Koerting gegründete Elefanten-Apotheke.  Bereits zwei Jahre später verlegte  Koerting die Apotheke in sein neu errichtetes Haus, wo sich die  Elefanten-Apotheke auch heute noch befindet.

Nachfolgende Apotheker in der Elefanten-Apotheke: Winand Bücken von 1874 bis 1881, Albert Thyssen von 1881 bis 1903, Peter Joseph Hubert Monheim von 1903 bis 1923, Franz Josef Schmitz von 1923 bis 1955.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
BRANS, H. O. (1992), BRECHER, A. (1990) Seite 62


 

 

Elgermühle: Um 1595 von Wilhelm Beck erbauter Kupferhof  im oberen Gedau- (Inde-) Tal. Die aus drei Mühlengebäuden bestehende Anlage diente über lange Zeit auch als  Kornmühle.

Vor 1818 richtete die Firma von Asten & Lynen dort eine Kupfer- bzw. Messing -Mühle ein. Mit dem Verkauf an die Firma Jecker & Lejeune wurde die Elgermühle ab 1818 bis 1860 als Nähnadelschleiferei betrieben. Zwischen 1864 bis 1930 war die Elgermühle Standort der Textilindustrie, wurde jedoch später wieder als Getreidemühle genutzt.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
DODT, G.: Der historische Wanderweg von Atsch bis Elgermühle


 

 

Ellermühle: Ehemaliger Kupferhof unmittelbar am nördl. Rand des heutigen Bastinsweihers. Letzterer diente ursprünglich als Wasserreservoir für diese Hofanlage u. wurde früher auch Ellermühlenweiher genannt.

Die Ellermühle ist bereits in der von Walschaple 1544 erstellten Karte dargestellt, dürfte jedoch schon 1532 in Betrieb gewesen sein. EYLL, K. von (1999) Seite 14

Der wohl bedeutendste Stolberger Burgherr Hieronymus von Efferen war nämlich als Lehensgeber im genannten Jahr auch an der Gründung der Ellermühle beteiligt. Mit diesem und weiteren Lehen legte Hieronymus von Efferen ganz offensichtlich den Grundstock des Stolberger Messinggewerbes.

SCHLEICHER, K. (1974) Seite 15 verweist auf den großen Stapel Klafterholz, der auf der Walschaple Karte neben der Ellermühle zu erkennen ist. Hieraus zieht er den Schluss, dass die Ellermühle bereits zu dieser Zeit nicht nur als Latsch- oder Tiefmühle zur Messingbearbeitung, sondern als Messinghütte genutzt worden ist. SCHREIBER, K. und H. (2012) interpretieren den in der gleichen Abbildung gezeigten Krug (Kamin) ebenfalls als Hinweis auf die frühe Messingproduktion im Stolberger Tal.

Klafterholz und Krug können jedoch auch eine andere Bedeutung gehabt haben. Auch wenn die Ellermühle zur damaligen Zeit lediglich als Latsch- oder Tiefmühle gedient hat, könnten sowohl Klafterholz als auch Krug durchaus mit der Notwendigkeit zum Zwischenglühen des gehämmerten Messings erklärt werden.

Denn beim Aushämmern von Plattenmessing zu Messingblech als auch beim Austreiben von Messingblech zu Fertigwaren stellt sich durch Verzerrungen im Kristallgitter eine Kaltverfestigung des Materials ein, welche durch Glühen (Erhitzen des Materials) wieder rückgängig gemacht werden kann. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein bereits kaltverfestigtes Werkstück weiter verformt werden soll. Abhängig vom Grad der Verformung war innerhalb des Fertigungsablaufes in vielen Fällen ein mehrfaches Zwischenglühen erforderlich, so dass im Bereich von Latsch- bzw. Tiefmühlen ein Vorhandensein ortsnaher Glühöfen nicht nur sinnvoll, sondern geradezu obligat war. Fernerhin ist die Verwendung von Brennholz zum Glühen „feiner“ Messingwaren durchaus üblich gewesen. Schleicher, K. (1974) S. 41.

Die hier dargestellte Interpretationsmöglichkeit scheint insbesondere deshalb nicht abwegig, weil sich das Messinggewerbe damals noch nahezu ausschließlich in Aachen befand und die Wasserkraft dort eine äußerst knappe Ressource gewesen ist. Fernerhin ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass laut Aachener Zunftstatut von 1548 der Betrieb von wassergetriebenen Tiefhämmern zum Austreiben von Messingblech zu Fertigwaren in Aachen verboten war. Außerdem sind derartige Einrichtungen auf Jülicher Territorium seit spätestens 1562 belegt.

Bis zum Jahre 1711 war die Ellermühle Eigentum häufig wechselnder Besitzer, darunter Jeremias Hoesch u. die Kupfermeisterfamilie Peltzer, wobei Mattheis Peltzer bereits 1587 als Kupfermeister auf der Ellermühle genannt wird.
NAGEL J.G. (2000) Seite 166

Später gehörte die Ellermühle mit nur kurzen Unterbrechungen der Familie Schleicher, bis sie gegen Ende des 18. Jh. an die Tuchfabrik Paul Offermann (spätere Sayettspinnerei) ging. Letztere hatte ihren Standort auf der gegenüberliegenden Straßenseite u. befand sich im Besitz der Familie Bastin. Die zur Ellermühle gehörende Teichanlage wurde daher später auch Bastinsweiher genannt.

Die Ellermühle ist mit ihrem Teich in früherer Zeit von großer Bedeutung gewesen, weil unterhalb liegende Kupferhöfe wie bspw. Weide und Unterster Hof über einen Mühlgraben (der teilweise heute noch zu erkennen ist) mit Antriebswasser aus dem Ellermühlenteich versorgt wurden.

Die in den 40er Jahren als Wohnanlage genutzte Ellermühle wurde 1950 wegen Baufälligkeit geräumt u. später abgerissen.

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Ellermühle, Zeichnung nach Walschaple von G. Dodt
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Ellermühle, Ausschnitt aus Walschaple, Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
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Ellermühle, Radierung von A. Holler
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Die Ellermühle vor dem 2. Weltkrieg

Sonstige im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHLEICHER, K. (1974) Seite 15 u. 26,  
EYLL, K. von (1999) Seite 14
SCHREIBER, K. und H. (2008): Seite 14, NAGEL J.G. (2000) Seite 166


 

 

Emilie: Haupt-Schacht der Grube Breinigerberg, der 1847 auf 52 Lachter (104 m) abgeteuft wurde. In den späten Betriebsjahren wurde der gleiche Schacht unter der Bezeichnung Maria geführt. Der Emilieschacht wird heute vom Wasserwerk zur Wassergewinnung genutzt.


 

 

Emser Blei- und Silberwerk: Bergbau- u. Hüttenbetrieb an der unteren Lahn (Bad Ems), der 1871 aus der GEWERKSCHAFT REMY, HOFFMANN entstanden war. Das Emser Blei- und Silberwerk besaß mit der Grube Mercur bei Bad Ems u. der Grube Rosenberg bei Braubach zwei außerordentlich ergiebige u. höffige Erzbergwerke. Hauptsächlich aus diesem Grund wurde das Emser Blei- und Silberwerk 1909 von der STOLBERGER GESELLSCHAFT erworben.


 

 

endemisch: in einem begrenzten Gebiet vorkommend (z.B. Krankheiten oder auch bestimmte Pflanzen u. Tiere).

Im Stolberger Raum kann z.B. die Galmeiflora als endemisches Vorkommen betrachtet werden.


 

 

Endemismus: geographisch limitierte Verbreitung einer Pflanzenart. Normalerweise wird der Ausdruck Endemismus in Form seines Adjektivs verwendet (endemisch).


 

 

Endemiten: Vertreter einer oder mehrerer endemischer Pflanzenarten.

Zur Unterstreichung der Einmaligkeit einer bestimmten Pflanzenart oder Gattung findet gelegentlich der Ausdruck Lokalendemiten Verwendung.

Im Stolberger Raum könnte man insbesondere das Galmeiveilchen, in gewisser Weise aber auch die gesamte Galmeiflora als Lokalendemiten bezeichnen.


 

 

Englerth: Eschweiler Unternehmerfamilie, die zu den Erben des Johann Peter Wültgens gehörte u. im 19. Jh. großen Einfluss auf den Bergbaubetrieb (Steinkohle) im Eschweiler Kohlberg nahm. Aus dem Bergbaubesitz dieser Familie ging 1834 der ESCHWEILER BERGWERKS- VEREIN hervor.

(1) CHRISTINE ENGLERTH: Geboren am 14.8.1767 in Rath bei Düsseldorf als Tochter des Johann Peter Wültgens. Christine Englerth heiratete 1786 den in Jülich stationierten Hauptmann Karl Englerth (siehe unten). Nach dessen Ausscheiden aus dem Militärdienst zog die Familie nach Eschweiler, wo sich der Wohn- u. Geschäftssitz der Familie Wültgens befand.

Nach dem Tod ihres Mannes (1814) gelangte Christine Englerth durch Abfindung ihrer Geschwister in den (alleinigen) Besitz der Bergbaurechte, welche die Wültgens’schen Erben im Eschweiler Kohlberg hielten, u. die sich hauptsächlich auf die Gruben Centrum u. Birkengang bezogen.

Christine Englerth begann ebenfalls damit, das Grubenfeld Atsch in ihren Besitz zu bringen u. kaufte (wo immer möglich) die stark gestreuten Belehnungsanteile dieses Feldes auf. Als am 1.4.1832 eine Sociation civile zum Bau einer Bergwerksanlage im dortigen Grubenfeld gegründet wurde, war Christine Englerth mit 62/72 u. der Stolberger Grobschmied Johann Rüben mit 10/72 an dieser Gesellschaft beteiligt. Im September 1834 erfolgte durch Konzessions-Verordnung eine Neufestsetzung der Besitzverhältnisse auf 9/10 zu 1/10.

Durch weitere Zukäufe sowie durch den Erwerb der bis dahin lediglich gepachteten herrschaftlichen Wasserhaltung (Herrenkunst) kam Christine Englerth letztendlich in den Alleinbesitz des gesamten Eschweiler- u. Weisweiler Kohlbergs.

Um einer Zerstückelung dieses mühsam erworbenen Besitzes vorzubeugen (die Familie bestand aus 12 Kindern, die natürlich alle erbberechtigt waren), gründete Christine Englerth 1834 den ESCHWEILER BERGWERKS- VEREIN (EBV). Dieser Verein war im Prinzip eine Aktiengesellschaft, deren Besitz in 200 Aktien aufgeteilt wurde. Die Kinder sollten je 2 Aktien als Erbteil erhalten, während die restlichen Anteile an Mitbeteiligte oder Fremde veräußert werden konnten.

Obschon es sich bei der Gründungsurkunde nach Form u. Inhalt um einen unwiderruflichen, unverbrüchlichen Vertrag handelte, sollte die reale Ausführung desselben auf sich beruhen, bis Christine Englerth eine diesbezügliche, authentische Erklärung abgab, die (wie man sich ausdrückte) den Verein ins Leben treten lassen sollte.

Eine derartige Erklärung hat Christine Englerth allerdings nicht mehr zu Lebzeiten abgegeben, so dass erst nach ihrem Tod (4. Mai 1838) der eigentlich bereits 1834 gegründete EBV durch die am 19. Mai 1838 abgehaltene erste Generalversammlung ins Leben gerufen wurde. Unter dem Vorsitz des ältesten Sohnes u. unter Beteiligung aller Kinder u. Erben wählte diese Generalversammlung einen Verwaltungsrat, dem der drittälteste Sohn Friedrich Englerth als Präsident vorstand.

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Christine und Karl
Englerth.
Mit freundlicher Genehmigung des EBV's

(2) KARL ENGLERTH: Ursprünglich in Jülich stationierter Hauptmann, der 1786 Christine (siehe oben) Wültgens heiratete. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst zog die Familie nach Eschweiler, wo sich der Wohn- u. Geschäftssitz der Familie Wültgens befand.

Karl Englerth wurde 1794 zunächst als Beigeordneter des Kantons Eschweiler berufen u. 1800 zum Maire ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod 1814 aus.

1797 erwarb Karl Englerth zusammen mit den Wültgens’schen Erben die zweite Hälfte der von selbigen bereits zur Hälfte gehaltenen Konzessionen an den Flözen Padtkohl, Rapp u. Kleinkohl im Eschweiler Kohlberg.

1798 stellten Ferdinand Wültgens u. Karl Englerth einen Konzessionsantrag, der nach Art u. Umfang darauf abzielte, die Abbautätigkeiten im gesamten Eschweiler Kohlberg zu beherrschen. Dieser Antrag sah einen Betrieb der Bergwerke einschließlich der Wasserhaltung samt der hierzu erforderlichen Anschaffung neuer Maschinen in voller Selbstverwaltung für die Dauer von 100 Jahren vor. 1800 folgte ein zweiter, leicht modifizierter Antrag, der die Besonderheiten des franz. Bergrechtes in höherem Maße berücksichtigte.

Im Dezember des gleichen Jahres wurde eine zunächst vorläufige Betriebserlaubnis erteilt, die sich sowohl auf die Binnenwerke als auch auf das Grubenfeld Birkengang bezog. Hinsichtlich des letzteren wurde eine Wiederaufnahme der Förderung innerhalb von 6 Monaten zur Bedingung gemacht. Mit dieser Lösung hatte man Zeit gewonnen, die zersplitterten Pachtverhältnisse zu bereinigen u. den Grubenbesitz auf möglichst nur einen einzigen Betreiber zu konzentrieren, dem dann auch die lästige Verpflichtung zum Betrieb der Wasserhaltung zugemutet u. übertragen werden konnte.

Im September 1802 übernahmen Ferdinand Wültgens u. Karl Englerth die Einrichtungen der bis dahin herrschaftlichen Wasserhaltung (z.B. Herrenkunst) u. die Konzessionen auf die Binnenwerke u. auf Birkengang. Die Gesamtleitung des Grubenbetriebes übernahm der Bergbauingenieur Johann Heinrich Graeser.

Es gab allerdings noch Schwierigkeiten rechtlicher Art mit älteren Belehnungen, bis Napoleon im November 1805 per Dekret zugunsten von Karl Englerth u. Wültgens entschied. Die entsprechenden Konzessionsurkunden (Binnenwerke u. Birkengang) wurden am 24.12.1805 ausgefertigt u. sahen eine Gültigkeitsdauer von 50 Jahren vor.

Die Abbauberechtigungen bezogen sich jetzt nicht mehr nur auf einzelne Flöze (Eschweiler Kohlberg), sondern waren (entsprechend des franz. Bergrechtes) durch analog zu den Markscheiden verlaufende, senkrechte Ebenen bis zur ewigen Teufe begrenzt.

Karl Englerth starb am 25.7.1814 auf Gut Blankenberg in Stolberg Seine Bemühungen um Grubenerwerb in der Indemulde wurden von seiner Ehefrau Christine (siehe oben) in vielleicht sogar noch größerem Maß fortgesetzt.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHAETZKE, H.J. (1995), BRECHER, A. (1990) Seite 45


 

 

Englerth & Cünzer: Ältestes, 1832 gegründetes Puddel- u. Walzwerk des Indereviers unmittelbar an der Grube Centrum im Eschweiler Kohlberg gelegen. Die Gründer waren Karl Englerth (zweitjüngster Sohn von Christine Englerth) u. dessen Vetter Matthias Hubert Cünzer. Als Antriebskraft nutzte das Eisenwerk das Ichenberggefälle, eine Wasserradanlage, die kurz unterhalb der Herrenkunst installiert war u. die Karl Englerth von seiner Mutter geerbt hatte.

Enge Geschäftsbeziehungen mit dem Röhrenwerk der Firma Müllers &Co. in Köln Ehrenfeld führten im Juli 1900 zu einer Verschmelzung beider Unternehmen. 1903 entstand durch Fusion mit der 1872 gegründeten ESCHWEILER EISENWALZ AG die ESCHWEILER- KÖLN EISENWERKE AG. Diese wiederum wurde 1909 vom EBV übernommen, der sich hierdurch einerseits den Absatz für seine CONCORDIA-Hütte sicherte u. andererseits an dem ertragreichen Geschäft mit Fertigeisen u. -stahl partizipierte.


 

  

Englischer Garten: (Englischer Landschaftsgarten) Garten- bzw. Parkanlagen mit geschwungenen Wegen, weiten Rasenflächen, natürlich anmutenden Gewässern und Baumgruppen, die im Gegensatz zu den Barockgärten so natürlich wie möglich wirken sollten. Grundidee dieser gegen Ende des 18. Jh. in England entstandenen Gartenarchitektur ist die modellhafte Nachbildung der als Idealbild empfundenen Natur. Häufig wurden in derartigen Anlagen künstlichen Ruinen u. exotische Bauten eingestreut. Entsprechend des Zeitgeistes wurden insbesondere von den modebewussten Kupfermeisterfamilien (z.B. Schleicher u. Prym) in u. um Stolberg Englische Gärten angelegt.

Als bekanntestes Beispiel kann eine Anlage gelten, die zwischen Heistern und Langerwehe oberhalb Schöntal um 1850 von Karl Schleicher angelegt wurde. Dieser Karl Schleicher betrieb auf Gut Schöntal eine Nadelfabrikation. In besagter Gartenanlage befand sich eine Vielzahl malerischer, im historisierenden Stil ausgeführter Bauten, die zwischenzeitlich teilweise renoviert und teilweise als Ruinen erhalten sind. Hierzu gehören u.a. die ursprünglich als Gästehaus angelegte und teilweise als Ruine erhaltene Karlsburg, die Norbertus- u. Hülsenbergkapelle, der Triumphbogen, der Luluturm sowie der Hagar-Tempel.

Während das Gelände in früherer Zeit als „Schleichers Wald“ bezeichnet wurde, ist es heute eher unter dem Begriff Kammerbusch bekannt. Das Gelände ist seit 2001 im Besitz der Familie Fourné, die den Landschaftsgarten und Teile der darin befindlichen Bauwerke mittlerweile gründlich restauriert hat.

bild Triumphbogen im Landschaftsgarten Kammerbusch,
Foto: Norbert Breuer, Langerwehe.

Eine ähnliche, ebenfalls von der Familie Schleicher errichtete Anlage entstand um 1900 als Teil des Untersten Hofes u. schloss sich der Hofanlage Richtung Westen (Schlossberg) an. Auch hier befanden sich zahlreiche dekorative Architekturelemente, welche die malerische Gartenanlage ergänzten.

Ein weiterer Park im Stil der Englischen Landschaftsgärten wurde bereits 1808 von Gustav Prym im Dollgarten angelegt.


 


Enkerei (Henkerei): Ehemaliger Kupferhof an der heute gleichnamigen Straße in Ober-Stbg, der um 1580 von den Brüdern  Gerlach und Wilhelm Beck (wahrscheinlich im Bereich des damaligen Weltzerhofes) gegründet wurde.

Ein zu diesem Hof gehörender Söller (Speicher) diente von 1609 bis 1648 (Fertigstellung der Vogelsangkirche) den lutherischen Protestanten als Versammlungsort für ihre Gottesdienste.

Bild
In der Enkerei,
Radierung von A. Holler

Nach Erbstreitigkeiten kam die Enkerei 1711 durch Versteigerung in den Besitz der Familie Peltzer.

1730 entstand als Erweiterung der Enkerei der von Abraham Friedrich Peltzer erbaute Hof Sonnental, der sich als eigenständiges Bauensemble darstellte und auch heute noch als solches wahrgenommen wird.

Die Hofanlage der Enkerei ist teilweise abgerissen, stark verändert u. heute nicht mehr als solche zu erkennen.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (2012) Seiten 283-285


 

 

Erdgalmei: Galmei


 

 

Erfelbusch: Erzfelder


 

 

Erk (Arck): Absperr- u. Stelleinrichtung unmittelbar vor dem Einlauf zu einem Mühlteich oder vor einem Wasserrad zur Regulierung der Aufschlagwasser-Menge.

Bild
Dollartshammer (rechts) mit Erk (links)
Detail aus der
Walschple- Karte
Bild
Foto: F. Holtz

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (1993) Seite 140


 

 

Erosion: Die abtragende (oft ausfurchende) Tätigkeit von fließendem Wasser (in Sonderfällen auch von Wind oder schiebendem Gletschereis) u. der damit verbundene Transport von Lockermaterial.

Die tief eingeschnittenen Kerbtäler von Inde, Vicht u. Wehe, welche die Morphologie unserer Landschaft prägen, sind augenfällige Zeugen von Verwitterung u. Erosion.


 

 

Erz: bergm. Ausdruck für Minerale, aus denen Metalle (oder Metall-Legierungen) hergestellt werden können.

Als bauwürdig entwickelte Erzlagerstätten kamen in Stolberg (in der Reihenfolge ihrer wirtsch. Bedeutung genannt) Zink-, Blei- u. Eisenerze vor.

Stolberger Erze
(Bilder bitte anklicken)

Galmei

Schalenblende

Bleiglanz

Markasit und Limonit
   

 

 

Erzabbauepochen: Bezüglich des Abbaus u. der Verarbeitung von Zink-, Blei- u. Eisenerzen lassen sich im Stolberger Raum drei Epochen unterscheiden:

  1. die römische Epoche (römisches Messing ca. 2.-3. Jh.),
    .
  2. die Zeit der Kupfer- u. Reitmeister (ca. 15.-19. Jh.)
    .
  3. das Industriezeitalter (Industrialisierung ab ca. 1850)
Bild
Skizze: F. Holtz

Die Produktpalette der römischen Messing-Waren bestand überwiegend aus gegossenen Artikeln (z.B. Hemmoorer Eimer). Bei der Anwendung der Metallgießtechnik benötigte man als Energiequelle lediglich Klafterholz zum Beheizen der Öfen sowie Holzkohle als Zuschlagstoff (Reduktionsmittel beim Galmeiverfahren). Hieraus ergab sich eine sehr enge räumliche Anbindung der Produktionsstätten an die Erzlagerstätten, die sich während späterer Epochen nie wieder in ähnlicher Unmittelbarkeit eingestellt hat. Zu römischer Zeit konnten die gewonnenen Erze u. Metalle in unmittelbarer Nähe der Schürfgebiete verarbeitet werden. Schürfstellen, Produktionsstätten u. Siedlungsgebiet bildeten somit eine Einheit, ganz im Gegensatz zu späteren Epochen.

Nach Abzug der Römer kam der Bergbau im Stolberger Raum für einige Jh. zum Erliegen. Eine urkundliche Erwähnung von Schürftätigkeiten findet sich erst wieder in einem Dokument des Abtes von Kornelimünster aus dem Jahr 1413, worin selbiger die Landesrechte neu festlegt u. auch die in seinem Territorium gelegenen Bleigruben erwähnt. Durch den Zuzug der Kupfermeister (ab 1575, Kupferhof) erfuhr vor allem der Abbau von Galmei einen Aufschwung, da dieser wichtigster Grundstoff zur Herstellung von Messing war.

Für die Produktionspalette der Kupfermeister waren gehämmerte u. ausgetriebene Messingwaren kennzeichnend, zu deren Herstellung mechanische Energie benötigt wurde (Hammerwerk). Diese ließ sich in ausreichender Menge nur durch die Wasserkraft der Bäche gewinnen u. konnte auch nicht über nennenswerte Entfernungen übertragen werden. Daher siedelten die Kupfermeister nicht mehr direkt an den Galmei- Schürfstellen, sondern entlang der Bachläufe von Vicht, Inde u. Wehe, wo das benötigte Antriebswasser direkt zur Verfügung stand.

Die industrielle Epoche war geprägt durch den Tiefenausbau der Erzgruben u. durch großtechn. betriebenen Erzabbau. Ermöglicht wurde dies durch den Einsatz von Dampfmaschinen zur Wasserhaltung, die mit zunehmendem Tiefenausbau immer wichtiger wurde. Die Steinkohle wurde zunehmend zum Primärenergieträger u. die Industriestandorte (auch die der Metallindustrie) orientierten sich an den Kohlevorkommen von Münsterbusch, Atsch, Birkengang (Eschweiler Kohlberg). Zur Zeit der Früh- Industrialisierung entstanden hier Zinkhütten, Glashütten u. Betriebe der Großchemie. Das Hauptgewicht verlagerte sich von der Messingherstellung zur Produktion von Zink, wobei die verbliebene Messingindustrie nicht mehr das klassische Galmeiverfahren mit Galmei als Zuschlagstoff, sondern metallisches Zink direkt als Legierungs-Komponente einsetzte. Da Kohle sowohl für die Zinkverhüttung als auch für die Erzförderung (Wasserhaltung) erforderlich war, war das Transportwesen in Form eines Pendelverkehrs organisiert. Auf dem Weg von den Erzgruben zu den Hütten wurde Erz transportiert, während auf dem Rückweg von den Hütten, die sich ausschließlich im Bereich der Kohlegruben befanden, zu den Erzgruben Kohle mitgenommen werden konnte, um den dortigen Energiebedarf abzudecken.

Durch das Abrösten der in größeren Abbauteufen immer dominanter werdenden sulfidischen Primärerze fiel bei der Erz- Verhüttung als Nebenprodukt Schwefelsäure an, die der Soda -Industrie als wichtiger Grundstoff diente.


 

 

Erzabbaugebiete: (Erzfelder) Entsprechend der Bildungsvoraussetzungen (Schalenblende- Entstehung) treten die Erze der Zink-, Blei-. Eisen- Paragenese in Stolberg dort auf, wo geol. Störungen die Kalk-Gesteine durchschlagen.

Die wichtigsten Erzabbaugebiete waren: Breinigerberg, Brockenberg, Burgholz, Büsbacherberg, Diepenlinchen, Glücksburg, Hammerberg, Herrenberg (Verlautenheide), Kirchfeld- Heidchen (Eilendorf), Römerfeld.

Der nicht zu oben erwähnter Paragenese gehörende Eisenstein wurde vorwiegend im oberen Vichttal (Vicht, Zweifall, Mulartshütte) abgebaut.


 

 

Erzaufbereitung: Aufbereitung


 

 

Erzbegleiter: Gangart


 

 

Erzfelder in Stolberg: Neben den äußerst produktiven Gruben wie Diepenlinchen oder Breinigerberg hat es in Stolberg auch Grubenfelder gegeben, die zwar konzessioniert waren, in welchen jedoch eine nennenswerte Förderung wegen mangelnder Bauwürdigkeit nicht stattgefunden hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Erz- Konzession James-Grube, die ursprünglich nur auf Steinkohle konzessioniert war. Auf Grund eines Erzfundes ist dann eine Mutung auf Erze angelegt worden, infolge derer eine entsprechende Bergwerkskonzession erzielt wurde, wobei ein Erzabbau in diesem Bereich nie stattgefunden hat.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/8

Unabhängig von ihrer Wichtigkeit sind die Stolberger Erzfelder in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, wobei eine Würdigung der jeweiligen wirtsch. Bedeutung gegebenenfalls unter den entsprechenden Stichwörtern erfolgt (siehe auch Erzabbaugebiete, Zink-, Blei- u. Eisenerze).

Albertsgrube, südlich von Hastenrath (in Richtung Werth) gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/7

Aline u. Erfelbusch, südlich von Mausbach-Fleuth, bis Krewinkel u. Vicht reichend; konzessioniert auf Eisenerze. 
STANG, W.S. (1921) Kap. I/16

Altwerk u. Neuwerk, im Bereich Zweifall, süd-westlich des Vichtbaches; konzessioniert auf Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/5

Anna, nördlich des Forsthauses Süssendell, bis Krewinkel u. Vicht reichend; konzessioniert auf Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/15

Bilsteingrube, um den Hochwegerhof bis zur Duffenterstraße gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. 
STANG, W.S. (1921) Kap. I/20

Breinigerberg, nord-westlich an den Ort Breinigerberg angrenzend, bis ins Vichttal reichend; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/3

Burgberg, östlich vom Neuenhammer gelegen; konzessioniert auf Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/13

Burgholz südl. des Hammerbergs zwischen Vichtbach, Mausbach u. Werth

Büsbacherberg u. Brockenberg, in u. östlich bzw. nördlich um Büsbach; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/2

Conrad, südwestlich von Vicht; konzessioniert auf Gold.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/25

Cornelia, im Bereich Dorff, Schützheide, Venwegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/4

Diepenlinchen, im Bereich Werth, Mausbach, Gressenich; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/6

Dommelstein u. Rüst, von westlich der Bleihütte Binsfeldhammer bis Breinigerberg reichend u. teilweise identisch mit dem Gelände des als Rüst bekannten Steinbruch; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/9

Hammerberg, in der auch heute noch bekannten, gleichnamigen Flur gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. 
STANG, W.S. (1921) Kap. I/17

Hassenberg, konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze

Henriette, südwestlich von Vicht; konzessioniert auf Gold
STANG, W.S. (1921) Kap. I/23

Kirchfeld- Heidchen, Im Ortskern von Eilendorf gelegen

James-Grube, im Bereich Münsterbusch; Steinkohlegrube, auch konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/8

Jeremiasgrube, südwestlich vom Duffenter gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/19

Julius, nordwestlich von Breinig gelegen; konzessioniert auf Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/12

Löwe, südwestlich von Zweifall; konzessioniert auf Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/24

Münsterfeld, nördlich von Zweifall bis Vicht; konzessioniert auf Weißbleierz, Galmei u. SchwefelkiesSTANG, W.S. (1921) Kap. I/22

Nachtigall u. Pfeifenberg, westlich des Vichtbaches in Höhe von Unter- Vicht gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/11

Petersglück, östlich von Katzhecke u. oberer Bergstraße; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze

Rochenberg, nördlich von Zweifall; konzessioniert auf Bleierze. 
STANG, W.S. (1921) Kap. I/21

Römerfeld, östlich von Diepenlinchen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze

Stockumerberg, um Breinig gelegen; konzessioniert auf Eisenerze.
STANG, W.S. (1921) Kap. I/10

Süssendell, südlich des gleichnamigen Forsthauses östlich von Vicht gelegen; konzessioniert auf Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/14

Wilhelmine, zwischen Münsterbusch u. Freund; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/1

Wolfeter Hoffnung, im Grubenfeld Hammerberg gelegen; konzessioniert auf Blei-, Zink- u. Eisenerze. STANG, W.S. (1921) Kap. I/18

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: STANG, W.S. (1921)


 

 

Erzgang: Gang


 

 

Erzgrubengang: Gangartiger Erzkörper in der Erzgrube Breinigerberg. Erzführung: hauptsächlich Bleiglanz.


 

 

Erzkonzentrat: Aufbereitung


 

 

Erzkörper: Form u. Art einer Vererzung innerhalb eines Vorkommens oder einer Erzlagerstätte. Typische Erzkörper sind Gang, Stockwerk u. Nest.

Stockwerke u. Nester sind identische Erscheinungen, wobei ein kleineres Stockwerk als Nest bezeichnet wird. Die Differenzierung zwischen den beiden Begriffen ist recht willkürlich. Die Bezeichnung Nest oder Stockwerk stellt einen für die jeweiligen Grubenverhältnisse relativen Größenbegriff dar. Somit ist beispielsweise zu verstehen, dass Erznester der Grube Diepenlinchen sowohl von ihrer Ausdehnung als auch von ihrer Ergiebigkeit größer sein konnten als Erzstockwerke im Grubenfeld Breinigerberg. GUSSONE, R. (1964) Seite 28

Wie auch in anderen Bergrevieren üblich, trugen in Stolberg viele der Erzkörper Eigennamen. Sie wurden häufig nach Bergbeamten benannt, die an der Erschließung des betreffenden Erzkörpers maßgeblich beteiligt waren (z.B. Toschée-Stockwerk). Ebenfalls häufig erfolgte eine Benennung nach dem vorwiegenden Mineralinhalt (z.B. Schwefelkies-Stockwerk). Seltener wurden geographische Begriffe zur Benennung verwendet (z.B. Gang am Liester). Soweit die Erzkörper Eigennamen trugen, sind diese (nach Gruben getrennt) wie folgt aufgelistet.

Breinigerberg: Bernhardgang, Bleigrubengang, Bleigrubenstockwerk, Brennesselgang, Adolphsgang, Duhmgang, Eickhold-Nester, Erzgrubengang, Gosselingang, Haasgang, Heinrichstockwerk, Hermannsteingang, Hillmannsgang, Königreichgang, Lintertgang, Lohkuhlgang, Macnamaragang, Nagelmackersgang, Quarsackgang, Rainbeauxgang, Schafberggang, Schlüsselgang, Schmittchengang, Schmitzgang, Schnellewindgang, Schwefelkiesstockwerk, Toschée-Stockwerk, Wolfsgrubegang.

Büsbacherberg: Gang am Liester, Gang am Lillaschacht, Gang am Luziliaschacht, Gang am Sandloche.

Diepenlinchen: Alter Franzgang, Andreasgang, Brennesselgang, Brennesselstockwerk, Heinrichstockwerk, Johanngang, Leongang, Ludwiggang, Nest am Fahrschacht, Neuer Franzgang, Schwarzgrubenest, Schwefelkiesstockwerk, Weißbleierzstockwerk, Weißenbergstockwerk.

Hammerberg: Fuchsgang, Mittlerer Gang, Schürfgang.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: GUSSONE, R. (1964) Seite 28


 

 

Erzlagerstätte: Lagerstätte. Die Typisierung einer Erzlagerstätte kann sich auf die Erzinhalte, auf die Form der Erzkörper oder auf die Entstehung (Genese) beziehen.

Im Stolberger Raum lagen hinsichtlich der Erzinhalte Zink-, Blei- u. Eisenerzlagerstätten vor, wobei die in der Reihenfolge ihrer wirtsch. Bedeutung genannten Erze eine Paragenese bildeten. Es hat allerdings auch reine Eisenerzlagerstätten gegeben, die als eigenständige Bildungen anzusehen sind u. nicht oben genannter Paragenese angehören (Eisenstein des oberen Vichttales).

Bezüglich der Form der Erzkörper lagen im Falle der Zink-, Blei-, Eisenparagenese typische Kluft- u. Spalt-Vererzungen vor.

Hinsichtlich der Genese muss bei der Zink-, Blei-, Eisenparagenese zwischen Primärerz u. Sekundärerz unterschieden werden. Während das Primärerz (Schalenblende) als hydrothermale Bildung anzusehen ist (Schalenblende- Entstehung), entstand das Sekundärerz durch Metasomatose u. bildet somit eine Verdrängungslagerstätte.


 

 

Erzmittel: Fördergut, Gang


 

 

Erznest: Nest


 

 

Erzparagenese: Paragenese


 

 

Erzstalaktit: Da die Schalenblende aus hydrothermalen, wässrigen Lösungen entstanden ist (Schalenblende-Entstehung), kam es gelegentlich zur Bildung von Stalaktiten, die gänzlich aus den Erzen der Schalenblende aufgebaut sind.

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Erzstalaktit,
Sammlung Institut für Lagerstätten-
lehre RWTH Aachen.
Fotos: F. Holtz.
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Querschnitt durch einen Erzstalaktiten.
Sammlung u. Foto: F. Holtz

 

 

Erzstockwerk: Stockwerk


 

 

Erzstufe: Stufe


 

 

Erztrum: Trum


 

 

Erztrümer: Trum


 

 

Erzvorkommen: Lagerstätte


 

 

Erzwäsche: Veralterter Ausdruck für Aufbereitung, wo das eingewonnene Erz nicht nur gesäubert, sondern durch Dichtesortierung vom Haufwerk separiert wurde.


 

 

Eschweiler Bergwerks- Verein: auch ANONYME GESELLSCHAFT ESCHWEILER BERGWERKS- VEREIN oder EBV. Von Christine Englerth u. ihren Kindern durch Aktienvertrag am 2.8.1834 in Eschweiler gegründete Aktiengesellschaft, die ursprünglich nur im Eschweiler Kohlberg, später auch im Wurmrevier bzw. überregional (z.B. Ruhrgebiet) Bergbau auf Steinkohle betrieb u. betreibt.

Obschon es sich bei der Gründungsurkunde des EBVs nach Form u. Inhalt um einen unwiderruflichen, unverbrüchlichen Vertrag handelte, sollte die reale Ausführung desselben auf sich beruhen, bis Christine Englerth eine diesbezügliche, authentische Erklärung abgab, die (wie man sich ausdrückte) den Verein ins Leben treten lassen sollte.

Eine derartige Erklärung hat Christine Englerth allerdings nicht mehr zu Lebzeiten abgegeben, so dass erst nach ihrem Tod (4. Mai 1838) der eigentlich bereits 1834 gegründete EBV durch die am 19. Mai 1838 abgehaltene erste Generalversammlung ins Leben gerufen wurde. Unter dem Vorsitz des ältesten Sohnes u. unter Beteiligung aller Kinder u. Erben wählte diese Generalversammlung einen Verwaltungsrat, dem der drittälteste Sohn Friedrich Englerth als Präsident vorstand.

In der ersten, am 22.7.1838 abgehaltenen, ordentlichen Generalversammlung wurden bereits Expansionsbestrebungen deutlich, die darauf abzielten, den Einfluss des Vereins auch im Wurmrevier deutlich zu vergrößern. Die Administration wurde ermächtigt, günstige Gelegenheiten zum Ankauf von Gruben oder von Grubenanteilen zu nutzen. Ebenfalls übernahm bzw. bestätigte diese Generalversammlung Johann Heinrich Graeser als Betriebsdirektor.

Durch geschickte Geschäfts- u. Verhandlungspolitik war es der Familie Englerth gelungen, mit dem EBV ein Bergbau-Imperium zu schaffen, welches den lokalen Markt monopolartig dominierte. Dieses Monopol war innerhalb des Absatzgebietes durch die Beherrschung der Förderkapazitäten gekennzeichnet u. wurde nach außen hin durch Schutzzölle abgestützt. Die Aufrechterhaltung der Schutzzölle setzte nun allerdings eine adäquate Versorgung des Marktes hinsichtlich Quantität u. Qualität voraus.

In den 40er Jahren des 19. Jh. fand nun aber insbesondere auch im hiesigen Raum (Industrialisierung) eine rasante Entwicklung der stark energie-intensiven Eisenhütten-, Glas- u. Zinkindustrie statt, wobei letztere auch den Ausbau der Erzbergwerke betrieb, die zur dampfbetriebenen Wasserhaltung in zunehmendem Maße Kohle benötigten. Obwohl die Entwicklungsstrategie des EBVs durchaus auf einen Grubenausbau im traditionell üblichen Maßstab ausgerichtet war, gelang es ihm kaum, seine Förderung dem sprunghaft ansteigendem Bedarf der neu entstandenen Industrien anzupassen.

Der Not gehorchend, wurden die Vorrichtungsarbeiten zeitweise eingeschränkt, um die Förderkapazitäten kurzfristig zu steigern; eine endgültige Lösung jedoch war nur durch die Erweiterung der Grubenanlagen möglich. Die damit verbundene Erhöhung der Betriebskosten sollte durch einen 10%igen Aufschlag auf den Kohlepreis gedeckt werden. Ein entsprechender Beschluß wurde in der am 24.4.1847 abgehaltenen Generalversammlung gefasst.

Der Markt reagierte hierauf mit dem Vorwurf, der EBV würde seine Monopolstellung ausnutzen, u. der offensichtliche Kohlemangel sei vom EBV zum Zwecke einer Preiserhöhung bewusst verursacht. Mit diesen Argumenten konnten die maßgeblichen Regierungsstellen veranlasst werden, den Eingangszoll für belgische Kohle drastisch abzusenken. Der mittlerweile vollzogene Anschluss der Belgischen- an die Rheinische Eisenbahn (bei Herbesthal) u. kostengünstige Frachtraten begünstigten fernerhin den Zustrom der belgischen Kohle in das Absatzgebiet des EBVs.

Außerdem wurden im Wurmrevier bei Prospektionsarbeiten qualitativ hervorragende Fettkohle- Lagerstätte (Steinkohle) nachgewiesen, was zur Konzessionierung der Felder Maria, Anna u. Merkstein führte. Dies ließ, zusätzlich zur belgischen Kohle, auch eine ernst zu nehmende Konkurrenz aus dem benachbarten Wurmrevier erwarten. Zur Behauptung seiner Marktposition sah der EBV sich also gezwungen, seine Gruben schneller als geplant auszubauen u. sich im Wurmrevier stärker zu engagieren.

Die Gesamtheit dieser Umstände u. insbesondere die gesunkenen Kohlepreise bewirkten eine schwerwiegende Finanzkrise, aus welcher sich der EBV nur durch den Verkauf seiner Zink- Blei- Aktivitäten befreien konnte, die von der Familie Englerth im Stolberger Raum aufgebaut worden waren. Somit wurden die Erzgrube Hammerberg, die Anteile an den Erzbergwerken Diepenlinchen, Breinigerberg u. Kirchfeld- Heidchen, sowie die Zinkhütte Birkengang noch im Jahr 1847 an ein Konsortium veräußert, aus welchem 1848 die ESCHWEILER GESELLSCHAFT hervorging.

Als 1853 die CONCORDIA-Eisenhütte gegründet wurde, geschah dies unter wesentlicher Mitbeteiligung des EBVs u. seiner Aktionäre, die sich hiervon eine Sicherung des Absatzes der geförderten Kohle versprachen. 1856 kam es dann zum Abschluss eines Vertrages, worin die CONCORDIA sich verpflichtete, ihren gesamten Kohlebedarf von der Grube Centrum zu beziehen.

Zu Anfang der 1850er Jahre hatten die Gruben Maria u. Anna im Wurmrevier mit der Förderung von qualitativ hochwertiger Kohle begonnen u. konnten, begünstigt durch die Entwicklung der Eisenbahn, diese Kohle preisgünstig in das Stolberger - Eschweiler Industriegebiet liefern. Die bereits 1847 angedachte Strategie, sich stärker im Wurmrevier zu engagieren, wurde somit zur Behauptung der Marktposition zunehmend wichtiger. Hinzu kam, dass die mächtigeren u. edleren Flöze in der Grube Centrum bereits abgebaut waren u. dass das im Aufschluss befindliche Grubenfeld Eschweiler Reserve (Nothberg) weniger ergiebig war als erhofft.

Mittlerweile war das Grubenfeld Anna im Wurmrevier um die angrenzende Konzession Merkstein erweitert worden. Als sich 1863 die Gelegenheit bot, die Grube Anna zum Preis von 450.000 Talern zu erwerben, wurde am 29. Sept. in einer außerordentlichen Generalversammlung beschlossen, diesen Kauf zu tätigen. Die notarielle Kaufurkunde trägt das Datum vom 10. Okt. Dieser Schritt war einerseits zur Entwicklung des Unternehmens von entscheidender Bedeutung, leitete jedoch andererseits die Abwanderung des Kohlebergbaus vom Inderevier zum Wurmrevier ein.

Diese Abwanderung stellte sich anfangs lediglich als Schwerpunktverlagerung dar, sollte jedoch letztendlich dazu führen, dass der Bergbau im Inderevier aufgegeben wurde. Ähnlich wie schon vorher im Eschweiler Kohlberg, erreichte der EBV später auch im Wurmrevier das Fördermonopol für Steinkohle.

Bezüglich seiner Unternehmensform entwickelte sich der EBV bis ca. 1900 von einem Familienunternehmen zu einer reinen Kapitalgesellschaft.

Die Aktivitäten des EBVs auf dem Sektor der Eisenhüttenindustrie, die 1873 mit der Übernahme der Concordia-Hütte begonnen hatten, wurden 1909 durch Fusion mit der ESCHWEILER- KÖLN EISENWERKE AG deutlich intensiviert. Letztere war ihrerseits wiederum durch Verschmelzung mehrerer (u.a. auch in Eschweiler ansässiger) Eisenwerke entstanden.

Entsprechend der Verlagerung des Kohleabbaus vom Inde- zum Wurmrevier wurde die Hauptverwaltung 1913 von Eschweiler-Pumpe nach Kohlscheid verlegt. In den freiwerdenden Gebäuden wurde die Verwaltung der Eisenhüttenabteilung untergebracht.

Die Eisenhüttenwerke des EBVs schlossen am 5.3.1913 einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der ARBED. Obwohl letztere im späteren Verlauf über 90 % der Aktien des EBVs hielt, blieben beide Unternehmen selbständige Gesellschaften.


 

 

Eschweiler Gesellschaft: Kurzname für die GESELLSCHAFT FÜR BERGBAU UND ZINKFABRIKATION IN ESCHWEILER, die aus einem Unternehmensbereich des ESCHWEILER BERGWERKS-VEREINS entstanden ist. Der ESCHWEILER BERGWERKS-VEREIN hatte 1837 zunächst die von MATTHIAS LEONHARD SCHLEICHER gegründete Zinkhütte in der Velau übernommen u. kurze Zeit später mit der Errichtung der wesentlich größeren Zinkhütte FRIEDRICH WILHELM auf dem Birkengang begonnen. Auf Grund einer Finanzkrise verkaufte der ESCHWEILER BERGWERKS-VEREIN den Geschäftsbereich Zink - Blei 1847 an ein Konsortium, aus welchem 1848 wiederum die Eschweiler Gesellschaft hervorgegangen ist.

Im gleichen Jahr übernahm die Eschweiler Gesellschaft die 1846 gegründete Bleihütte Binsfeldhammer. Der Erzbedarf (sowohl Zink als auch Blei) wurde zunächst ausschließlich durch den Abbau der Stolberger Lagerstätten abgedeckt (insbesondere durch die Erzgrube Breinigerberg).

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Briefkopf aus dem Jahr 1865
Privatarchiv: Dr. B. Laurs

Hauptsächlich zur Erweiterung der Erzbasis übernahm die Eschweiler Gesellschaft 1873 die Gewerkschaft Holzappel mit ihren ergiebigen Blei- Zinkerzgruben an der unteren Lahn u. firmierte nach dieser Fusion unter dem Namen RHEINISCH- NASSAUISCHE BERGWEKS- UND HÜTTEN- AKTIEN - GESELLSCHAFT. Außerdem betrieb die Eschweiler Gesellschaft die Grube Weiß bei Bensberg u. erwarb Grubenbesitz in Wiesloch.

1922 wurde zwischen der Eschweiler Gesellschaft u. dem zweiten Großunternehmen der Zinkförderung u. -verhüttung, der STOLBERGER GESELLSCHAFT, eine Betriebsgemeinschaft gebildet, die sich als Vorläuferin einer späteren, endgültigen Fusion herausstellen sollte. Diese erfolgte im Juni 1926, wobei die Eschweiler Gesellschaft gänzlich übernommen wurde u. nach langjährigen erfolgreichen Unternehmensaktivitäten in der STOLBERGER GESELLSCHAFT aufging.

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Skizze: F. Holtz, nach RÜBMANN, A. (1925) Tafel 1

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
KLASS, G. von (1957): Stolberger Zink Seite 89, RÜBMANN, A. (1925) Seite 19


 

 

Eschweiler Kohlberg: Nord-östl. Teil der von Steinkohle-Flözen durchzogenen Indemulde. Die erste urkundliche Erwähnung des Eschweiler Kohlbergs, die auf Kohleabbau schließen lässt, stammt aus dem Jahr 1394.

In einer Vielzahl von Pingen u. kleineren Schächten wurde Kohle zunächst in einem techn. unaufwendigen Kleinbergbau gefördert. Allerdings wurden schon bei relativ geringen Teufen die zufließenden Grubenwässer zum Problem, so dass der Wasserhaltung eine hohe Bedeutung zukam. Bereits 1555 findet eine Rosskunst Erwähnung u. Wasserräder waren seit spätestens 1571 im Einsatz.

1632 wurde die für die Wasserhaltung so wichtige Herrenkunst errichtet. Ebenfalls zur Wasserhaltung wurde 1794 in unmittelbarer Nachbarschaft der Herrenkunst (an der Einmündung der heutigen Luisenstr.) die erste Dampfmaschine unserer Region installiert.

Großabnehmer für die im Eschweiler Kohlberg geförderte Kohle waren die hauptsächlich in Stolberg ansässigen Kupfermeister. Um die Mitte des 17. Jh. beispielsweise sind die Kupfermeister jährlich mit 7.500 zweispännigen Karren zu je 40 Ztr. beliefert worden, was einer Gesamtjahresmenge von 15.000 t. entsprach. SCHLEICHER, K. (1974) Seite 40

Die Betriebsstätten des Eschweiler Kohlbergs unterteilten sich in sogenannte Binnen- u. Außenwerke, wobei die Grenze zwischen beiden entsprechend des Verlaufes des Flözes Padtkohl festgelegt war. Die Binnenwerke mit der Grube Centrum lagen im Bereich des Muldenkerns, wohingegen Atsch u. Birkengang beispielsweise zu den Außenwerken gehörten.

Während sich bei den Außenwerken die Belehnungen auf die Gesamtheit der anstehenden Flöze erstreckten, waren bei den Binnenwerken ursprünglich (bis 1805, Englerth) einzelne Flöze bzw. Gruppen von dicht beieinander lagernden Flözen konzessioniert. Diese Konzessionen bezogen sich aber nicht auf die gesamte Flächenerstreckung der Flöze, sondern nur auf gewisse, durch Verwerfungen begrenzte Distrikte. Am nördl. Muldenflügel lag der Distrikt Feldend, im Bereich der Muldenwendung befand sich Buschend u. das Feld am Südflügel wurde Hundend genannt.

Auch zur Teufe hin waren die Felder begrenzt, was damit zusammenhing, dass die Wasserhaltung durch die Herrschaft (Grafen von Jülich) vorgenommen wurde. Diese Regelung wurde 1805 unter franz. Bergrecht abgeschafft, als Wültgens u. Englerth eine Groß-Konzession erhielten, die bis zur ewigen Teufe reichte.

Ab 1784 begann Johann Peter Wültgens, seine im Eschweiler Kohlberg gehaltenen Konzessionen durch Zukauf zu erweitern. Diese Bemühungen um eine Konzentration des Grubenbesitzes wurde von seiner Tochter Christine Englerth sehr erfolgreich fortgesetzt. Nach deren Tod ging der Grubenbesitz auf den ESCHWEILER BERGWERKS-VEREIN (EBV) über.

Die einzelnen Abbaufelder bzw. Gruben im Eschweiler Kohlberg waren: Atsch, Aue, Birkengang, Probstei, Vereinigte Centrum, Eschweiler Reserve.

Quellen: SCHLEICHER, K. (1974) Seite 40


 

 

Eschweiler- Köln Eisenwerke AG: Englerth & Cünzer


 

 

Eschweiler Raffiné: Handelsname für das in der Bleihütte Binsfeldhammer hergestellte Hütten-Weich-Blei (Blei, Raffination).


 

 

Esse: Die Feuerstelle in einer Schmiede, in welcher das zu schmiedende Eisen (Stahl) erhitzt wird. Die Essen waren früher mir einem Blasebalg u. sind heute meist mit einem Gebläse zum anfachen der Glut ausgerüstet.


 

 

Et Küllche: Atsch


 

 

Eule: Steinkohle-Flöze


 

 

ewige Gewand: Geol. Störung, die vom Blankenberg entlang der Eisenbahnstr. zur Atscher Brücke verläuft.


 

 

ewige Teufe: (bis zu) unbegrenzte(r) Teufe; bzw. von der Tagesoberfläche ausgehende, senkrecht nach unten verlaufende, unbegrenzte Erstreckung.

 

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