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James-Grube: Steinkohle-Bergwerk im Münsterkohlberg, welches 1830 durch John James Cockerill im Verein mit den Gebrüdern Siegwart (damals führend in der Stolberger Glashüttenindustrie) von den Geschwistern de Berghes übernommen wurde. Ab 1834 betrieb James Cockerill die Grube, welche nach ihm benannt wurde, in alleiniger Verantwortung. Im Bereich der James-Grube war lange vorher schon Steinkohle geschürft worden, aber erst James Cockerill ging zu großtechn., ertragreichem Abbau über.

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James-Grube
Quelle: Privatarchiv Schleicher

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Restgebäude der James-Grube um 1920 (Bethaus)
Privatarchiv H. Kreitz


Links: Restgebäude der James-Grube

1840 ging die James-Grube an die METALLURGISCHE GESELLSCHAFT u. wurde bis zum 10.6.1891 von der STOLBERGER GESELLSCHAFT weiter betrieben.

Die westl. Markscheide der James-Grube verlief von der Haumühle entlang einer geraden Linie zur Buschmühle. Von hier aus bis zur Eisenbahnstr. bildete der Münsterbach die nördl. Konzessions-Grenze. Die östl. Grenze erstreckte sich über Prattelsack, Ecke Eschweilerstr. - Birkengang, Haus Blankenberg bis kurz unterhalb Rosental. Von hier aus verlief die Grenze geradlinig zurück zur Haumühle.

Bereits 1825 hatte man im Bereich von Stolberg Mühle in der Nähe der Blaustr. mit einem Stollenvortrieb in Richtung Münsterbusch begonnen u. dort auch mehrere Schächte angesetzt. Es stellte sich jedoch heraus, dass die von hier aus zu erreichenden Feldesteile mit den Flözen Eule u. Spliss durch frühere Schürftätigkeiten bereits weitestgehend ausgebeutet waren.

Ein weiter oben im Hang ursprünglich als Lichtloch ansetzender Schacht, der sich in der Nähe der vom Fettberg u. Schellerweg gebildeten Ecke befand, wurde zwischen 1830 u. 1833 von James Cockerill bis zu einer Teufe von zunächst 100 m (später bis auf 150 m) ausgebaut u. erhielt (wie die Grube überhaupt) den Vornamen seines Erbauers.

In 100 m Teufe wurde die sogenannte James-Sohle vorgerichtet, welche den Abbau der erschlossenen Flöze bis zu den alten Bauen ermöglichte. 1833 konnte auf dieser Sohle mit einer Gesamtbelegschaft von 183 Bergleuten (41 Hauer) eine Tagesförderung von 50 t eingewonnen werden.

145 m nördl. vom James-Schacht wurde zum Zwecke der Wasserhaltung der Carolinen-Schacht zunächst bis auf 149 m abgeteuft u. mit einer 20-zölligen Hochdruck-Dampfmaschine sowie einer Gestängepumpe ausgerüstet. Später erfolgte ein Ausbau dieses Schachtes bis zum Flöz Großkohl.

Ein weiterer Wasserhaltungsschacht, der Veltheim-, später Carls-Schacht genannt, wurde weitere 50 m nördl. vom Carolinen-Schacht angesetzt, der 1840 seine Endteufe von 176 m erreichte.

Um das Grubenfeld auch im Westen der Steinwegsgewand zu erschließen, wurde unmittelbar westl. dieser Störung der Glückauf-Schacht niedergebracht u. 1839 weitere 350 m westl. der Schacht Gute Hoffnung abgeteuft, der später Amalia-Schacht genannt wurde. Hier begann man noch im Dezember des gleichen Jahres mit der Dampf-Göpel-Förderung.

Zur Wasserhaltung waren zwischen 1852 u. 1854 die folgenden Dampfmaschinen installiert:

Als man im westl. Grubenfeld 1854 mit dem Abteufen des Heinrich-Schachtes begonnen u. dieser eine Teufe von 73 m erreicht hatte, musste der Vortrieb auf Grund starker Wasserzuflüsse unterbrochen u. hier eine 33-zöllige Dampfmaschine mit 80 PS aufgestellt werden.

1858 u. 59 erfolgte ein weiterer Ausbau des Heinrich-Schachtes bis auf 164 m (1858) u. im folgenden Jahr bis zum Flöz Großkohl auf 204 m. Die 80 PS Dampfmaschine wurde durch ein 200 PS Aggregat ersetzt. Der Carolinen-Schacht diente fortan nur noch als Wetterschacht. Auf der 79 m Sohle wurde ein Wetterfeuer unterhalten.

1866 ging die Hauptförderung auf die Schächte Amalia u. Heinrich über.

Am 31.7.1877 wurde auf dem Heinrich-Schacht die Seilfahrt für Personenbeförderung eingeführt. Bis dahin hatten die Bergleute über Fahrten ein- u. ausfahren müssen.

Kurz vor Schließung der Grube war der Kropp noch durchfahren u. das westwärts gelegene Teilfeld zum Abbau vorgerichtet worden. Zu einer Ausbeutung dieses Abbaufeldes ist es aber nicht mehr gekommen.

Am 10.7.1891 wurden morgens 4 Uhr die Wasserhaltungsmaschinen außer Betrieb genommen u. um 16 Uhr der letzte Wagen Kohle aus der Grube gefördert. Somit wurde auch die letzte der Stolberger Kohlegruben (Atsch, Birkengang, Probstei) geschlossen u. die Epoche des Abbaus von Steinkohle im unmittelbaren Stolberger Raum war endgültig zu Ende.

Zwischen 1856 u. 1886 lag die jährliche Förderrate der James-Grube bei ca. 40.000 t u. in einigen Jahren bei deutlich über 50.000 t.

Während des Zeitraumes von 1865 bis zur Grubenschließung im Juli 1891 betrug die Gesamtförderung dieser Grubenanlage über 1.000.000 Tonnen Kohle.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
BRECHER, A. (1990) Seite 77, KOHLHAAS, A. (1965) Seiten 40-50


 

 

James-Schacht: Schacht, der durch den Ausbau eines ursprünglichen Lichtloches von James Cockerill zum Zwecke des Abbaus von Steinkohle angelegt wurde. Der James-Schacht befand sich in der Nähe der vom Fettberg u. Schellerweg eingeschlossenen Straßenecke u. bildete den Anfang u. bis in die 1860er Jahre zugleich den Hauptschacht der James-Grube.

Der James-Schacht durchteufte die Flöze Jülcher, Eule, Spliss u. Großkohl, wobei die beiden Flöze Breitgang u. Kleinkohl durch Stollenvortrieb erreicht wurden.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: KOHLHAAS, A. (1965) Seite 43


 

 

James-Sohle: Stollensystem auf der 100 m-Sohle des James-Schachtes.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: KOHLHAAS, A. (1965) Seite 43


 

 

Jan-Ravens-Mühle: Ehemalige, im Bereich des heutigen Mühlener Marktes gelegene Mühlenanlage, welche von Jan (Johann) Raven 1532 in Lehen genommen wurde.

Die Jan-Ravens-Mühle u. die benachbarte Feldmühle (frühere Schreibweise: Veldtmühle, namengebend war: Johann von dem Velde) wurden später unter dem gemeinsamen Namen Roderburgmühle zusammengefasst. Diese Anlage kann als Keimzelle einer umfangreichen Industrie-Ansiedlung gelten, die sich im 17. u. 18. Jh. in ihrer unmittelbaren Umgebung entwickelte u. aus den Kupferhöfen Bierweide, Krautlade, Peltzerhof, Stürenhof u. Wuppermannshof bestand.

Im Falle der Veldtmühle wird der Verwendungszweck des Gewerkes mit: „Mullen (und) Kofferwerk (zum) Schlagen, Schleiffen und Kelmis zu beriden von Noten sein soll.“ Übersetzung: Mühle und Kupferwerk (Hammerwerk) zum Hämmern, und zum Mahlen von Galmei, was zum Bereiten desselben vonnöten sein soll.
Schleicher, K. (1974) , Seite 14.

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Jan Ravens Mühle,
Aquarell nach Walschaple von G. Dodt

Weitere im Stichworteintrag verwendete Quellen
BRECHER, A. (1990) Seite 13 , SCHLEICHER, KURT. (1964) Seite 140, 
SCHLEICHER, K. (1974) Seite 14


 

 

Jeremiasgrube: Erzfelder


 

 

Joaswerk: Ehemaliges Reitwerk in Schevenhütte


 

 

Jöcher: Im Boden eingelassenes Holz zum Aufwickeln der am oberen Scherenarm befestigten Kette einer Schere zum Schneiden von Plattenmessing (Messing - Herstellung).


 

 

Johanngang: Gangartiger Erzkörper in der Erzgrube Diepenlinchen. Erzführung: in den oberen Teufen Bleiglanz u. Weißbleierz, in den unteren Blende.


 

 

Jordan: Unterhalb der Ellermühle gelegener, 1625 von Mattheis Peltzer erbauter Kupferhof. 1799 ging die zugehörende Messinghütte in den Besitz der Familie Schleicher über.

Nach dem Verkauf an Peter Krings erfolgte 1845 eine Umwidmung; die Messinghütte wurde als Glashütte genutzt. Bereits ein Jahr später (nach dem Tod von Peter Krings) wurde die Hütte durch Andreas Rüben erweitert. 1851 wurde ein zweiter Glasofen mit vier Kühlöfen installiert, dem 1866 ein dritter folgte. 1872 firmierte die Hütte unter dem Namen Kraus, Krings & Co. 1886 ging die gesamte Einrichtung der Hütte, die inzwischen von der Stolberger Glashütten-Aktien-Gesellschaft erworben worden war, in den Besitz der Rheinisch- Westfälischen Genossenschaftsbank über und hieß fortan Glashütte Jordan.

Wegen Facharbeitermangels musste der Betrieb 1917 eingestellt werden.

1953 erfolgte der Abbruch der letzten Gebäudeteile.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen BRECHER, A. (1990) Seite 20 u. 36


 

 

Jülcher: Steinkohle- Flöze


 

 

Julius: Erzfelder


 

 

Jungfernstein: Durch Erosion des Vichttales an dessen oberer Flanke freigelegte Felsformation am Ravelsberg gegenüber der Bleihütte Binsfeldhammer. Der Jungfernstein besteht aus karbonischem Kalkstein (Kohlenkalk, Blaustein) in teils oolithischer Ausbildung.

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Fotos: F. Holtz

Namengebend für diese Felsformation soll eine Sage gewesen sein. Hierin wird von einer verschmähten Braut berichtet, die bei der Vermählung ihres früheren Verlobten mit seiner neuen Braut dem Hochzeitszug aufgelauert und vom Jungfernstein her Felsstücke u. Steine auf den vorbeifahrenden Hochzeitswagen hinabgeschleudert haben soll.

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Jungfernstein-Sage,
romantisierende Darstellung von
Franz Hüllenkremer.

Nach einer anderen Variante MILDE, H. (1925) soll bei Stolberg ein furchtbarer Ritter gehaust haben, der sein Seelenheil dem Teufel verkauft hatte. Seine junge, bildhübsche u. dunkelhaarige Tochter, die Schwarze Käthe, grämte sich sehr um das Seelenheil des Vaters. Von einem Erdgeist erfuhr die schöne Tochter, die Seele des Vaters könne gerettet werden, wenn sie sich auf einen bestimmten Berg verdammen ließe. Erlösung könne sie nur durch die Liebe eines jungen Mannes finden, der jedoch seine Liebe mit dem Leben bezahlen müsse.

Da diese Geschichte allgemein bekannt geworden war, wurde der Verbannungsort insbesondere von jungen Burschen gemieden. Als ein fremder Musikant von dieser Geschichte hörte, meinte er nur, er würde der Schwarzen Käthe schon tüchtig aufspielen. Trotz eindringlicher Warnungen erklomm er zu nächtlicher Stunde guten Mutes den fraglichen Berg ohne auch nur im Geringsten an den Spuk zu glauben.

Im Lichtschein der ersten aufzuckenden Blitze eines heranziehenden Gewitters näherte sich zaghaft die verbannte Jungfrau. Von der außergewöhnlichen Schönheit u. Anmut dieser Erscheinung war der fremde Musikant so sehr verzückt, dass er sich augenblicklich u. hoffnungslos verliebte. Also näherte er sich der Schwarzen Käthe u. nahm sie zärtlich in seinen Arm. Ein greller Blitz, begleitet von einem gewaltigen Donnerschlag, erschlug die beiden u. verwandelte sie zu Stein.

In früherer Zeit meinten manche Leute in dem Felsgebilde des Jungfernsteins die Gestalten der beiden Liebenden erkennen zu können.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: MILDE, H. (1925)


 

 

Junker, Andreas: Erfinder der wassergekühlten Gießformen für den Messing-Guss (1913), die auch Kokillen genannt werden. Junker war Werkmeister in der Firma VON ASTEN & LYNEN u. revolutionierte mit seiner Erfindung die gesamte Gießereitechnik. Die wassergekühlte Kokille lieferte eine gute und reproduzierbare Qualität der gegossenen Blöcke. Das neue, anfänglich in der Messingproduktion eingesetzte Verfahren fand später zum Vergießen nahezu aller NE-Metalle sowie deren Legierungen Verwendung.

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Andreas Junker mit seiner ersten marktreifen Kokillen-Version.
Mit freundlicher Genehmigung der Otto Junker GmbH.

1924 gründete sein Sohn, der Ingenieur Otto Junker, eine Firma zur Herstellung von Gießereibedarf, wobei zunächst ein im Garten des Vaters befindlicher Schuppen als Firmensitz diente. Noch im gleichen Jahr konnte man in Lammersdorf ein Grundstück erwerben, welches als Sitz des jungen, aufstrebenden Unternehmens u.a. deshalb geeignet war, weil es sich in unmittelbarer Nähe der dortigen Bahnlinie befand. Aus diesen Anfängen entwickelte sich ein mittelständisches Unternehmen, das weltweit komplexe Industrieofenanlagen für die Metallindustrie liefert. Weiterhin werden in der eigenen Edelstahlgießerei hochlegierte Gussprodukte für unterschiedlichste Anwendungsbereiche bzw. Industriezweige hergestellt.

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Historische Kokille vor dem Eingang der  OTTO JUNKER GmbH in Lammersdorf.
Foto: F. Holtz

Andreas Junker war es nicht vergönnt, sich am späteren Erfolg der Firma seines Sohnes (der OTTO JUNKER GmbH) zu erfreuen, denn er verstarb bereits im Januar 1925.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
BRECHER, A. (1990) Seite 95, SCHLEICHER, K. (1974) Seite 86


 

 

Junker Heinrichshammer: Binsfeldhammer


 

 

Junkershammer: Das größte u. bedeutendste Reitwerk im Vichttal, von dem der repräsentative Wohntrakt u. einige Wirtschaftsgebäude erhalten sind.

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Die Gründung des Junkershammers u. die Namensgebung sind möglicherweise mit der schon um 1420 in Zweifallansässigen Familie Joncker in Verbindung zu bringen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Junkershammer 1551/52.
Siehe auch Harzheim, G.: Vichttaler Eisenwerke zwischen Zweifall und Stolberg, Industriemuseen Euregio Maas-Rhein.

Die Besitzanteile waren damals stark zersplittert u. befanden sich in häufig wechselndem Besitz, als Jeremias Hoesch II (der Jüngere) 1638 seine ersten Anteile am Junkershammer erwarb. Bis 1641 brachte er nach u. nach sämtliche Anteile des Junkershammers dauerhaft in seinen Besitz.

Die Produktion der Vichter Hütte u. der Zweifaller Kirchenhütte, die gleichfalls gänzlich in den Besitz der Hoeschs gelangt waren, wurde um 1650 zum Junkershammer verlagert u. dort konzentriert. Die äußerst wichtigen u. existenznotwendigen Berechtigungen dieser beiden Hütten auf Holzkohle gingen ebenfalls auf den Junkershammer über. Die Holzkohleberechtigung scheint sogar der Hauptgrund für den Erwerb der Kirchenhütte u. der Vichter Hütte gewesen zu sein.

Auf der Basis eines solchermaßen gesicherten Bezugs von Holzkohle wurde auf dem Junkershammer um die gleiche Zeit ein neuer Hochofen errichtet u. zwei zusätzliche Frühschmieden gebaut. Außerdem verlagerte Jeremias Hoesch seine auf abteilichem Gebiet an der Inde betriebene Eisen-Schneidmühle zum Junkershammer. Diese Schneidmühle erlangte im 18. Jh. auch eine gewisse überörtliche Bedeutung. Bei der Herstellung von geschnittenem Eisen wurde der Junkershammer führend unter den Hammerwerken der Nordeifel.

Bezüglich Leistungsfähigkeit u. techn. Ausrüstung wurde der Junkershammer das bedeutendste Reitwerk im Vichttal u. das modernste im damaligen Jülicher Land.

Mit dem Ziel einer Existenzsicherung für ihre beiden ältesten Söhne gründete Katharina Hoesch geb. Prym 1664 kurz unterhalb des Junkershammers den Platenhammer, der zunächst gemeinsam mit dem Junkershammer von den beiden Söhnen Jeremias u. Wilhelm betrieben wurde. Zwistigkeiten zwischen den beiden Brüdern führten jedoch zu einer Trennung der beiden Reitwerke u. ebenso zur Entstehung zweier, dauerhaft zerstrittener Familienzweige; den sogenannten Junkershammer- u. den Platenhammer-Hoeschs.

Nach dem Tod von Heinrich Hoesch im Jahr 1738 wurde dessen Hinterlassenschaft auf seine Kinder aufgeteilt, so dass sich die Bedingungen zum Betrieb der Werke für den ältesten Sohn Jeremias V. deutlich verschlechterten. Insbesondere die 1/3 Beteiligung der Platenhammer-Hoeschs am Hochofen des Junkershammers, die sich aus einer früheren Erbteilung ergeben hatte, wirkte sich störend auf den Betrieb aus u. verhinderte eine hinreichende Versorgung der anderen Gewerke mit Roheisen.

Daher errichtete Jeremias Hoesch V. in unmittelbarer Nähe des Pleushammers bei Einruhr 1745 eine neue Schmelzhütte. Kurz nach Inbetriebnahme dieser Hütte jedoch eskalierte der Kohlzirkelstreit u. die zu der Hütte gehörenden Kohlzirkel gingen durch das forstwirtsch. Reformedikt von 1753 verloren. Ausgelöst durch diese Entwicklung geriet der Junkershammer 1760 in Konkurs u. wurde mitsamt aller Anteile, die Jeremias Hoesch gehalten hatte, von den vermögenden Zweifaller Bürgern Mathias Printz u. Franz Bertram Lamberts ersteigert.

Bereits 1761 gelang es jedoch Heinrich Hoesch II (Sohn des Jeremias’ V.), die Anteile am Junkershammer zurückzukaufen. Dies geschah allerdings teilweise unter Mithilfe der Platenhammer-Linie, die ihren Einfluss auf den Betrieb des Junkershammers hierdurch erweiterte, andererseits jedoch zu einer erneuten Zersplitterung der Besitzverhältnisse beitrug.

Der letzte Reitmeister auf dem Junkershammer (Henri Hoesch 1800-1879) begann in den späten 1830er Jahren, wieder größere Teile des Junkershammers zu erwerben. Neben vielseitigen Handelstätigkeiten (u.a. Kardenhandel für die Textilindustrie) entwickelte Henri Hoesch ehrgeizige Pläne zum Ausbau des Junkershammers. U.a. strebte er eine Umstellung der Hochöfen auf Koksbetrieb an. Diese Pläne scheiterten jedoch am Widerstand seines Mitteilhabers Jeremias Reidt.

Auf Grund schlechter Auftragslage wurde der Hochofen des Junkershammers nach der letzten Schmelz-Kampagne am 30.4.1869 morgens 4 Uhr ausgeblasen u. die Roheisenproduktion aufgegeben.

Allerdings blieb der als Stammsitz der Familie Hoesch zu betrachtende Junkershammer auch nach der Einstellung der Eisenproduktion im Besitz dieser Familie.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (1998) Seiten 9-10 u. 27-30, 
SCHREIBER, K. und H. (2008): Seite 33, SCHREIBER, K. und H. (1993) Seiten 164ff

 

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