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Ochsenauge


Oxidationszone


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Oberrurische Hut: Forstbezirk der sich beiderseits der Rur von Hammer bis Woffelsbach erstreckte (Gewäld).


 

 

Ochsenauge: Ovales, meist von einem (geteilten) Blausteinblock umrahmtes Fenster. Das Ochsenauge war u.a. als Oberlicht von Eingangsportalen gebräuchlich u. kann als landschaftstypisches Stilelement der Kupfer- u. Reitmeister-Architektur gelten. Das aus der Barockzeit stammende Ochsenauge fand in der hiesigen Region auch noch im 19. Jh. häufig Verwendung.

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Stöck
Fotos: F. Holtz

 

 

Ofenarbeit: Manöver


 

 

Ofenknechte: Arbeiter in den  Schmelz- bzw. Gießhallen der Kupferhöfe. Oft wurden die Ofenknechte bereits im Alter von 12 Jahren als Ofenjungen eingestellt. Da sie den Dämpfen der Messingschmelze ausgesetzt waren, traten im Laufe ihres langen Berufslebens durch das Einatmen der Metalldämpfe häufig Lungenkrankheiten auf.

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Halle zum Schmelzen u. Gießen von Messing,
Quelle: Krünitz, J.G. (1802)

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: BRANS, H.O. (2008) Seite 107


 

 

Ofenprofil: Feuerfester Innenausbau über dem Gestell eines Hochofens.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (1993) Seite 144


 

 

Ofensau: Zusammengebackene, eisenarme Schlacke aus einem Rennofen.


 

 

Offermann: Aus Imgenbroich stammende Tuchmacher-Familie, die insbesondere im Raum Monschau seit dem 17. Jh. tätig gewesen ist. Johann Paul Offermann war um 1750 Eigentümer des in der Schart von Matthias von Asten 1719 eingerichteten Tuchmacherhofes. Nach seiner Heirat mit Anna Christina Färber geb. Stoltenhoff bewohnte die Familie Johann Paul Offermann das am heutigen Offermann-Platz gelegene, repräsentative Haus (Steinweg 6).

Unmittelbar neben diesem Wohnhaus errichtete man 1784 direkt am Vichtbach eine Färberei, die von den Familien Offermann und Stoltenhoff gemeinsam genutzt wurde. Wenig später wurde diese Färberei ausgelagert und stattdessen ein neues, höchst attraktives Wohngebäude im Stil des Spätbarocks errichtet.
SCHREIBER, K. und H. (2012) Seiten 195-196

Ein Relikt aus jener Zeit erinnerte noch in den 1960er Jahren an die Großzügigkeit und an den Charme des Offermann'schen Anwesens. Auf dem früheren Markt (heutiger Willy-Brandt-Platz), der zum früheren Gartenareal der Familie Offerman gehörte, befand sich damals das ebenfalls im Stil des Spätbarocks ausgeführte, repräsentative Gartenschlösschen. Dieses vielen Stolbergern als „Markthäuschen“ bekannte Gebäude diente während der letzten Jahre seines Bestehens als öffentliche Toilettenanlage. 

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"Markthäuschen", ehemals Schlösschen in der Offermann'schen Gartenanlage.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen:
SCHREIBER, K. und H. (2012) Seiten 194-198


 

 

Offermann-Platz: Teilbegrünter Platz, direkt am Vichtbach zwischen Schart- und Zweifaller Straße gelegen. Benannt nach der Tuchmacherfamilie Offermann, die hier um 1770 einen Tuchmacherhof gründete. 

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Offermann-Platz, Impressionen
Fotos: B. Engelen

Am nördlichen Gebäudetrakt sind Relikte (Wappenstein und „Kronenstein“) des alten, heute abgerissenen Kronenhofes zu finden. Der „Kronenstein“ ist als Schlussstein im Torbogen des zur Steinwegstraße führenden Durchganges vermauert.

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Wappen- und Kronenstein
Fotos: B. Engelen

 

 

Oktaeder: Kristallform des kubischen Kristallsystems. Die Geometrie eines Oktaeders lässt sich als zwei identische, an den Basisflächen deckungsgleich zusammengefügte Pyramiden beschreiben. Der Name leitet sich von den acht Begrenzungsflächen des Oktaeders ab.

In Stolberg kam der Bleiglanz sehr häufig in Oktaederform vor.

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Bleiglanz - Oktaeder auf Galmei.
Sammlung u. Foto: F. Holtz

 

 

Ööck: Erzgrube im Bereich Burgholz, die zu vorindustrieller Zeit in Pingen- bzw. Packenbauweise betrieben wurde.


 

 

Oolith: Sediment-Gestein, zusammengesetzt aus kleineren, kugelförmigen, mit Bindemittel verkitteten Körnern (Ooide), die durch Ausfällen aus übersättigten Lösungen u. durch Anlagerung an winzige, in der Lösung schwebende Keime entstanden sind. Der Ausdruck Oolith kommt aus dem Griechischen u. bedeutet Eierstein.

Am häufigsten bestehen die einzelnen Ooide aus gefälltem Kalk. Dieser Oolithtyp kommt auch in den Kalkstein-Formationen des Stolberger Raumes vor (z.B. am Jungfernstein). In einem zur Karbon-Zeit hier befindlichen Flachmeer setzte sich der im Wasser gelöste Kalk an Schwebstoffteilchen (meist Sandpartikel) ab, wodurch diese zunehmend schwerer wurden bis sie sich als kleine Kügelchen am Meeresgrund ablagerten. Das so gebildete Lockermaterial wurde später durch ebenfalls kalkige Bindemittel u. durch den Druck auflagernder Schichtfolgen zu Stein verfestigt.


 

 

orogen: Durch Orogenese geprägt oder hervorgerufen.


 

 

Orogenese (Faltungsära): Gebirgsbildung durch tektonische Aktivitäten mit typischerweise auftretender Schichtenfaltung (Falte). Im Verlauf der erdgeschichtl. Entwicklung lassen sich mehrfach orogene Zeitepochen mit jeweils zwischengeschalteten, anorogenen Zeiträumen erkennen, wobei innerhalb der ersteren in verstärktem Maße u. während der letzteren kaum Gebirgsbildung stattgefunden hat. Orogene Phasen werden häufig als weltweit in verschiedenen Lokationen gleichzeitig u. großräumig auftretende Phänomene aufgefasst.

Für die letzten 500 Millo. Jahre (ab Paläozoikum) unterscheidet man insgesamt drei Orogenesen (siehe unten). Diese wiederum werden in Einzelphasen untergliedert, die, ähnlich wie die Orogenesen selbst, meist mit geographischen Begriffen belegt werden, die einer für die jeweilige Ära oder Phase typischen, lokalen Gebirgsausbildung entsprechen.

  1. Kaledonische Orogenese: Vor ca. 500-400 Millio. Jahren; benannt nach dem keltischen Namen für Nordschottland. Neben der Auffaltung des Schottischen Hochlandes war die kaledonische Orogenese u.a. auch verantwortlich für die Gebirgsbildungen in Skandinavien. Für den hiesigen Raum war die kaledonische Orogenese von Bedeutung, da sie auch das Gebirgsmassiv des Venn- Sattels bildete.

  2. Variszische Orogenese: vor ca. 350-225 Millio. Jahren; benannt nach dem im Vogtland ansässigen germanischen Volksstamm der Varisker. Die variszische Orogenese bildete einen ca. 500 km breiten, vom franz. Zentralplateau über West- u. Mitteldeutschland bis zu den Sudeten u. zum Erzgebirge verlaufenden Faltengürtel. Kennzeichnend für die variszische Orogenese ist ein von Süd-West nach Nord-Ost gerichtetes General-Streichen der aufgefalteten Schichten.

    Im Stolberger Raum sind Topographie u. Schichtenverlauf ganz entscheidend von der asturischen Phase (benannt nach der Landschaft Asturien in Nordspanien) der variszischen Orogenese geprägt. Diese Phase war vor ca. 295 Millio. Jahren wirksam. KASIG, W. (1980) Seite 141

  3. Alpidische Orogenese: vor ca. 195 Millio. Jahren bis fast zur Gegenwart andauernd; benannt nach den Alpen.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: KASIG, W. (1980) Seite 141


 

 

Orthbusch: Auth-Busch


 

 

orthorhombisch: Kristallsystem


 

 

Oxidationszone: Obere Zone einer Erzlagerstätte, die oxidativen Verwitterungsprozessen ausgesetzt ist (Galmei-Entstehung, Metasomatose). Auf Grund der vorherrschenden, durch Eisenverbindungen hervorgerufenen, rötlich-braunen Färbung wird die Oxidationszone in der Bergmannssprache als Eiserner Hut bezeichnet.

Im Stolberger Raum reichte die Oxidationszone bis in eine Teufe von 80 - 100 m u. war gekennzeichnet durch das Auftreten der Sekundärerzparagenese.

Im Stichworteintrag verwendete Quellen: GUSSONE, R. (1964) Seite 32

 

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