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Museum Zinkhütter Hof
Cockerillstraße 90 52222 Stolberg Tel.: 02402-90313-0 |
Di-Fr 14-17 Uhr Sa 14-18 Uhr So 10-18 Uhr |
Der im Stadtteil Münsterbusch gelegene Zinkhütter Hof beherbergt heute das Museum für Industrie-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Neben der interessanten und wohldokumentierten Dauerausstellung bietet der Zinkhütter Hof exzellent ausgestattete Räume für Veranstaltungen aller Art. Ob Kongresse, Tagungen, Seminare oder Konzerte, die ehemalige Glashütte ist immer ein außergewöhnlicher und besonderer Ort der Begegnung für Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
Umfangreiches Archivmaterial sowie eine Präsenzbibliothek bieten beste Möglichkeiten zu wissenschaftlicher Recherche. Auf Anfrage bietet die museumspädagogische Abteilung auch ein buntes Programm für Ferienspiele, Kindergeburtstage, Schulausflüge etc an.
Auf dem Außengelände des Museums ist ein mächtiges Eisenrad (ca. 11 m Durchmesser) installiert, welches als Blickfang und themenrelevantes Exponat auf die industriegeschichtliche Ausstellung ganz augenfällig hinweist. Es handelt sich hierbei um ein Schwungrad, das ursprünglich zum Walzwerk der benachbarten Zinkhütte Münsterbusch gehörte.
Geschichtlicher Hintergrund
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Eine Vielzahl von günstigen Standortbedingungen ließ in und um Stolberg die erste Industrieregion Deutschlands entstehen. Ausschlaggebende Grundlage für die stürmische, frühindustrielle Entwicklung waren lokale, bauwürdige Lagerstätten, die einen Abbau von Zink-, Blei- und Eisenerzen sowie Steinkohle erlaubten.
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sulfidisches Zinkerz. |
Die beim Rösten von sulfidischen Erzen anfallende Schwefelsäure wurde, zusammen mit dem ebenfalls lokal verfügbaren Kalkstein, zur Herstellung von Soda verwendet. Die Soda wiederum war wichtiger Grund- bzw. Zuschlagstoff für die Glas-, Seifen- und Waschmittelindustrie, sowie für die Bleichereien des Textilgewerbes.
Auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum heutigen Museum siedelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jh. mehrere Industriebetriebe an, darunter die St. Heinrichhütte (Zinkhütte), die Jamesgrube (Steinkohlezeche) sowie eine Bleihütte. Insofern befindet sich das nach umfangreichen Sanierungsarbeiten 1996 eröffnete Museum Zinkhütter Hof am richtigen Ort; genau dort nämlich, wo die Industrialisierung in Deutschland begonnen hat.
Insbesondere im östlichen und westlichen Seitenflügel besticht das Innere des Hauptgebäudes durch die beeindruckende Backsteinarchitektur der Pfeiler- bzw. Tragwerkskonstruktion. Dieses Gestaltungskonzept kann als schönes Beispiel für die Verwendung historistischer Bauformen auch schon in der frühesten Phase der Industriearchitektur gelten. Die neogotischen Spitzbögen aus unverputztem Ziegelmauerwerk, welche sowohl die Fabrikationshalle als auch die Emporen überspannen, sind geradezu kennzeichnend für die frühhistoristische Stilepoche.
In der Ausstellung werden drei Hauptthemen ausführlich abgehandelt, nämlich Messing, Zink und Nähnadel.
----- Text: Friedrich Holtz, Fotos: Axel Pfaff -----
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